Bryan Zaragoza
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Neuzugänge beim FC Bayern - Pragmatismus schlägt Spektakel

Der Deadline Day ist vorbei, das Winter-Transferfenster geschlossen. Der FC Bayern hat auf drei Positionen nachgelegt. Dier, Boey, Zaragoza sollen Verletzungsengpässe überbrücken. Ob sie den Klub auch langfristig verstärken? Eine Prognose.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der FC Bayern München hat in der Winterpause auf Verletzungsausfälle und Absenzen durch Asien- und Afrika-Cup reagiert. Mit dem Englänger Eric Dier (Innenverteidigung), dem Franzosen Sacha Boey (Rechtsverteidiger) und dem Spanier Bryan Zaragoza (Offensive) wurden Spieler verpflichtet, die dem Verein sofort helfen können und sollen. Doch welche Chancen hat das Trio langfristig?

Eric Dier - Verpflichtung ohne Risiko

Minjae Kim beim Asien-Cup, Matthijs de Ligt zu oft verletzt, Dayot Upamecano zuletzt ebenfalls - die Innenverteidigung war in der Hinrunde eine der größten Baustellen des FC Bayern.

Mit der Verpflichtung von Eric Dier von Tottenham Hotspur auf Leihbasis wählten die Bayern eine intelligente Variante: Der 30-Jährige hat vielleicht die beste Zeit seiner Karriere schon hinter sich und war in Tottenham nicht mehr Stammspieler.

Dafür bringt er die Erfahrung von über 400 Pflichtspielen in Portugal und England sowie 49 Spielen in der englischen Nationalmannschaft mit sich. Kurz: In einer nicht immer sattelfesten Bayern-Innenverteidigung kann ein Eric Dier problemlos spielen. Und dass er sogar eine Verstärkung sein kann, deutete er in den ersten Matches an.

Und falls es schiefgeht? Dier dürfte klar sein, dass er - wenn alle Innenverteidiger fit sind - maximal Nummer vier sein wird. Die Leihe endet nach der Saison, der FC Bayern könnte einseitig verlängern - und wird sich die Entwicklung von Harry-Kane-Kumpel Dier genau anschauen. Überzeugt er, werden ihn die Münchner nur zu gerne noch ein weiteres Jahr behalten.

Im Video: Eric Dier nach seiner Verpflichtung

Eric Dier
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Eric Dier

Sacha Boey - ein neuer Franzose für die Außenbahn

Mit der Verpflichtung des Franzosen Sacha Boey von Galatasaray Istanbul hat der FC Bayern überrascht. Zwar spielte der 23-Jährige in den Champions-League-Duellen mit den Münchner stark auf und die FCB-Verantwortlichen werden nicht müde zu betonen, dass sie Boey schon zuvor auf dem Zettel hatten. Doch seine internationale Klasse hat Boey dauerhaft noch nicht unter Beweis gestellt.

Was die größte Chance für Boey ist: Auf der Rechtsverteidigerposition schaut es beim FC Bayern richtig düster aus. Noussair Mazraoui kehrt demnächst vom Afrika-Cup zurück, spielte dort aber nur einmal und überzeugte beim FC Bayern auch noch nicht konstant auf der rechten Außenbahn.

Die Alternative Konrad Laimer ist unter Tuchel vor allem im Mittelfeld vorgesehen, Bouna Sarr fällt verletzt noch länger aus, Josip Stanisic ist bis Saisonende in Leverkusen.

Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass sich Boey zumindest bis zum Saisonende auf der Rechtsverteidigerposition austoben darf und ihm auch Fehler zugestanden werden.

Der FC Bayern hat auf den Außenbahnen mit Spielern aus Frankreich immer gute Erfahrungen gemacht, angefangen bei Bixente Lizarazu über Willy Sagnol bis zu Benjamin Pavard. Gut möglich, dass sich Boey in diese Liste prominenter Namen einreiht.

Überzeugt der 23-Jährige in seinen Einsätzen in der Rückrunde, ist er durchaus ein Kandidat, das Rechtsverteidigerproblem beim FC Bayern dauerhaft zu lösen.

Bryan Zaragoza - Umbruch auf den Flügelpositionen

Mit der vorzeitigen Verpflichtung des Spaniers Bryan Zaragoza am Deadline Day glückte dem FC Bayern München kurz vor Transferschluss noch ein echter Coup. Ursprünglich sollte der 22-Jährige erst zur neuen Saison kommen. Doch nach den Verletzungen von Serge Gnabry und Kingsley Coman sind die Münchner auf den Flügeln etwas dünn besetzt.

Der vorgezogene Transfer ist auch ein Signal mit Blick auf die nächsten Jahre: Auch wenn die Flügelspieler noch im besten Alter sind (Gnabry 28 Jahre, Sané 28, Coman 27), sorgt der FC Bayern für frischen Wind, mehr Konkurrenz und forciert so den Umbruch in der Offensive.

Die Botschaft an die Etablierten bei teilweise auslaufenden Verträgen ist klar: Der FC Bayern schafft sich Verhandlungsspielraum, Vertragsverlängerungen wird es in den kommenden Jahren nicht um jeden Preis geben.

Mit Jamal Musiala (20 Jahre) und Mathys Tel (18) stehen zwei weitere Talente bereit, den Umbruch voranzutreiben, mit Zaragoza kommt das nächste Supertalent. Auch wenn sich der in der Bundesliga erst beweisen muss - der FC Bayern wird ihm die Zeit geben, Zaragoza kann in der Offensive über Jahre ein zentraler Baustein werden.