Johannes Rydzek im Ziel
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Kombinierer Johannes Rydzek - Zweifacher Titelverteidiger

2015 bis 2018 - das waren die ganz großen Jahre von Johannes Rydzek: zweimal Olympiagold und sechs WM-Titel für den Nordischen Kombinierer aus dem Allgäu. Doch der bittere Wettkampf in Peking lässt auf mehr hoffen.

Eigentlich hatte Rydzek alles nach Gold für Rydzek ausgesehen. Nach dem Springen von der Normalschanze hatte der Oberstdorfer das Rennen von Anfang an dominiert. Gemeinsam waren er und Julian Schmid ins Rennen gestartet, gemeinsam setzten sie sich an die Spitze, gemeinsam gingen sie in die letzten Runde.

Geiger schnappt sich die sicher geglaubte Medaille

Dort zog Rydzek an und die beiden trennten sich. Bis zum letzten Anstieg dachte man, die dritte Olympische Goldmedaille sei dem 30-Jährigen nicht mehr zu nehmen. Doch dann explodierte ausgerechnet sein Teamkollege Vinzenz Geiger aus dem Hinterhalt, zog an Rydzek vorbei und einen ganzen Schweif an Verfolgern hinter sich her. Rydzek stand mit leeren Händen da - die er am Dienstag im Einzelwettbewerb von der Großschanze füllen will.

Die vierten Spiele für Rydzek

Bereits zum vierten Mal nimmt Johannes Rydzek an Olympischen Spielen Teil. Kontinuierlich hatte sich der Nordische Kombinierer dabei gesteigert: Team-Bronze 2010 in Vancouver, Team-Silber 2014 in Sotschi. In Peking geht er nun als zweifacher Titelverteidiger an den Start: im Einzel-Wettbewerb von der Großschanze und im Team.

Ohne Favoritenrolle in Peking

Eine weitere Steigerung galt vor diesem Olympia-Rennen allerdings als Sensation. Mittlerweile ist der 30-jährige Oberstdorfer nicht mehr der Siegläufer schlechthin. Dennoch ließ er mit den Plätzen drei und fünf in Val di Fiemme Anfang 2022 aufhorchen. Er zeigte, dass er noch für eine Top-Platzierung in Peking in Frage kommen könnte. Seit vergangener Woche besteht daran kein Zweifel mehr

Dominator der WM 2017

Nachdem Rydzek schon vier Mal Edelmetall bei den Weltmeisterschaften 2015 in Falun abgeräumt hatte - darunter zwei Mal Gold -, kam es zwei Jahre später in Lahti förmlich zu einer Leistungsexplosion. Mit einem historischen Vierfachtriumph in den beiden Einzel- und Teamwettbewerben wurde er zum Star dieser WM. Vorübergehend stellte er damit auch das bisherige Aushängeschild der deutschen Kombinierer, Eric Frenzel, in den Schatten.

Nach einem enttäuschenden Springen von der Großschanze war im letzten Einzel auf der Loipe nichts mehr zu holen. Ein enttäuschender 28. Platz stand am Ende zu Buche. Vielleicht hat er sich seine Kräfte für den Team-Wettbewerb aufgehoben. Dort kämpft er mit Geiger, Schmid und wahrscheinlich mit dem aus der Corona-Quarantäne entlassenen Frenzel um seine fünfte Olympia-Medaille.

Rydzeks Bilanz bei Großereignissen

Olympische Spiele

  • 2010 Vancouver: Bronze Team
  • 2014 Sotschi: Silber Team
  • 2018 Pyeongchang: Gold Einzel Großschanze (GS) und Team

Weltmeisterschaften

    • 2011 Oslo: Silber Einzel GS und Team GS und Team Normalschanze (NS)
    • 2015 Falun: Gold Einzel GS und Team, Silber Teamsprint
    • 2017 Lahti: Gold Einzel GS und Einzel NS und Team und Teamsprint
    • 2019 Seefeld: Silber Team

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