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Sandro Wagner und Hasan Salihamidzic

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FC Bayern: Warum Sandro Wagner? Weil er trifft!

Sandro Wagner soll beim FC Bayern München starker zweiter Stürmer hinter Lewandowski werden. Der Blick auf seine Statistik der letzten Jahre zeigt aber: Wagner könnte beim Rekordmeister mehr als ein Backup sein - und auch in andere Rollen schlüpfen.

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Mit einem Lächeln nahm Sandro Wagner sein neues Trikot mit der Nummer "2" von Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic entgegen. Die für einen Stürmer ungewöhnliche Nummer schnappte sich Wagner aus ganz pragmatischen Gründen. Seine Lieblingsnummer "14" ist bei den Bayern schon in Besitz von Verteidiger Juan Bernat, die "2" war eben noch frei. Und irgendwie passe die ja auch, wie Wagner selbst erklärte.

"Ich hoffe, dass mir die '2' Glück bringt"

"Die '2' finde ich ganz passend. Es ist mein zweiter Anlauf hier. Von daher finde ich die Nummer sehr sympathisch und hoffe, dass sie mir Glück bringt", sagte Wagner unmittelbar nach seiner Vorstellung am Donnerstag (21.12.2017). Dass die "2" doch irgendwie auch passend sein könnte für den Stürmer Nummer zwei hinter Lewandowski? Dieser Frage musste sich Wagner nicht stellen. Und passend wäre die ohnehin nicht. Denn schaut man genauer auf den Stürmertyp Sandro Wagner, haben die Bayern mit dem Rückkehrer nicht nur ein Backup für Lewandowski geholt.

Nur Timo Werner traf häufiger

Natürlich schauen Statistiker bei Spielerwechseln gerne auf die Erfolgsbilanz eines Spielers. Und die liest sich bei Wagner, wenn man auf seine Kernaufgabe - das Toreschießen - blickt, in den vergangenen Jahren beachtlich. Mit 29 Treffern ist Wagner hinter Nationalspieler Timo Werner (35) der zweitbeste deutsche Torschütze in der Bundesliga seit 2015.

Thomas Müller, Bayerns Raumdeuter mit den unkonventionellen Laufwegen, kommt mit 27 Toren im Ranking der deutschen Stürmer "nur" auf Platz drei. Allerdings auch mit einigen für ihn untypischen torlosen Phasen in den vergangenen Monaten. Wagner in Sachen Torriecher auf einem Level mit Müller - das lässt vermuten, dass die Bayern ihren früheren Spieler eben nicht nur als Lewandowski-Ersatz zurückgeholt haben.

Mehr Ruhepausen für Lewandowski und Müller?

Seit Jupp Heynckes zurück ist, nehmen die FC-Bayern-Kicker ohne Murren die vom Chef verordneten Ruhepausen auf. Selbst der immer spielwillige Lewandowski und der seit Louis van Gaal mit dem Label "Müller spielt immer" versehene Raumdeuter. Muss einer der beiden passen - oder gar beide - fehlte dem hochkarätigen Bayern-Kader auch in der Heynckes-Zeit das eine oder andere Prozent Torgefahr. Heynckes selbst hatte immer wieder betont, dass er die Kader-Zusammenstellung nicht verstehe. Nur ein echter Stürmer mit Lewandowski, dazu der unkonventionelle Müller - mit einer so kleinen Sturmabteilung musste Heynckes in seiner Karriere nur selten arbeiten.

Wagner: Auch ein Backup für Müller

Lewandowski und Müller waren, wenn sie beide fit waren, unter Heynckes im Dauereinsatz. Mit Wagner hat der Trainer nun endlich den idealen Ersatz - nicht nur für Lewandowski. Gut möglich, dass Wagner in einigen Spielen auch als Müller-Backup auflaufen wird - an der Seite von Lewandowski. Die unkonventionellen Laufwege eines Müller hat er zwar nicht, aber den Instinkt, an allen möglichen und unmöglichen Stellen aufzutauchen und den Ball ins Tor zu bugsieren, auf jeden Fall.

Die in Medienberichten genannten 13 Millionen Euro für einen 30-Jährigen könnten sich für den FC Bayern am Ende also richtig lohnen. Weil Wagner eben nicht nur ein Backup ist, sondern ein vollwertiger Startelf-Kandidat. Salihamidzic deutete die Bayern-Pläne in einem unscheinbaren Nebensatz an. "Wir denken, dass Sandro große Qualitäten hat, auch was verschiedene Elemente in unserem Spiel betrifft", sagte der Sportdirektor nach der Verpflichtung:

"Wir wissen, welche Stärken er hat."

Lewandowski und Müller, Lewandowski und Wagner, Müller und Wagner - die Bayern-Gegner dürfen sich in der Rückrunde gleich auf drei unangenehme Offensiv-Duos einstellen. Und der Rekordmeister wird noch unberechenbarer, als er ohnehin schon ist.