Haching-Kapitän Markus Schwabl am Boden.
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K.o. in Minute 107: Haching unterliegt Fortuna im Pokal-Krimi

In einem echten DFB-Pokal-Schlager scheitert die SpVgg Unterhaching erst in der Verlängerung an Fortuna Düsseldorf. Am Ende fehlt dem Underdog beim 3:6 die Puste, um mit dem ambitionierten Zweitligisten mitzuhalten.

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Ein paar geschminkte Gruselfans à la Frankenstein im Düsseldorf-Trikot haben sich auch auf der Tribüne der SpVgg Unterhaching gefunden. Und das war ja nicht nur ganz passend, weil das DFB-Pokalspiel der Hachinger gegen Fortuna Düsseldorf am Halloweenabend stattfand, sondern auch weil die Oberbayern der Gruselgegner der Nordrhein-Westfalen sind.

Bis zum Dienstag hatten diese alle Partien im Sportpark der Münchner Vorstadt verloren. Und daran, so schien es anfangs, sollte sich auch an diesem Abend nichts ändern: Die Hachinger gingen zweimal in Führung, lagen 2:0 und 3:2 vorne. Und doch scheiterten sie am Ende dramatisch 3:6 (1:0, 3:3) in der Verlängerung, erstmals hat sich die Fortuna also in Unterhaching durchsetzen können. Damit verpassten die Gastgeber ihren nächsten Pokal-Coup denkbar knapp. "Unterm Strich bleibt für uns ein gutes Spiel hängen, weil wir es über 120 Minuten richtig gut gemacht haben, aber natürlich auch die Enttäuschung über das Ausscheiden", sagte der SpVgg-Coach Marc Unterberger am BR24Sport-Mikrofon. "Man hat es schon gerochen. Wir waren schon nah dran."

Nach dem Sieg gegen den FC Augsburg nun die bittere Niederlage

Nun half - anders als in der ersten DFB-Pokal-Runde, in der die Drittligisten aus der Vorstadt den Bundesligisten FC Augsburg 2:0 bezwangen - auch nicht das weiße Pokalhemd von SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Das hatte er dieses Mal unter seinen dunklen Pullover gezogen. Anfangs legte seine Mannschaft auch gegen Düsseldorf wieder stark los. In dieser zweiten Runde des DFB-Pokals sollte sich die Abneigung der Fortuna dem Sportpark gegenüber erneut lange zeigen, da half an Halloween übrigens auch kein Knoblauch, nichts Süßes und nichts Saures.

Der SpVgg-Mittelfeldmann Maximilian Welzmüller hatte mit einem Weitschuss die erste große Chance (30. Minute). Und fast schon folgerichtig gelang den Gastgebern auch das erste Tor: Eine Hereingabe von Boipelo Mashigo konnte Düsseldorfs Tim Oberdorf nur vor Patrick Hobschs Füße abfälschen. Der Torjäger traf mit einem wuchtigen Schuss zur Halbzeitführung (34.).

In der zweiten Halbzeit wird die Partie zum Pokal-Krimi

Auch nach der Pause legte die SpVgg wieder stärker los. Nach einem Pfostenkopfball von Manuel Stiefler (50.) traf erneut Hobsch (55.). Diesmal per Foulelfmeter, nachdem er zuvor selbst gefoult wurde. Doch der Treffer vermochte das Spiel nicht zu beruhigen - im Gegenteil: Nun entwickelte sich ein echter Pokalkrimi. Per Blitz-Comeback kam die Fortuna zum 2:2-Ausgleich durch den Oberfranken Felix Klaus (65.) und Isak Johannesson (67.).

War nun der Hachinger Lauf gebrochen? Nein. In bester Franck-Ribéry-Manier wackelte Simon Skarlatidis kurz darauf Klaus am Fortuna-Strafraum aus, zog von links nach innen und schlenzte den Ball sehenswert ins lange Eck zum 3:2 (71.). Doch auch dieser Spielstand hatte nur wenige Minuten Bestand. Nun war es erneut Johannesson, der nach einem herrlichen Querpass von Christos Tzolis traf (79.). Der Schlusspunkt der zweiten Hälfte, der den Teams den Weg in die Verlängerung wies.

Düsseldorfs Beständigkeit setzt sich gegen den Underdog durch

Dort erwiesen sich die Gäste letztlich als beständiger. Besonders der Mann des Spiels, der Isländer Johannesson. Der köpfte nach einer Flanke von Dennis Jastrzembski die erstmalige Führung für die Nordrhein-Westfalen (107.), Tzolis erhöhte diese wenig später (114.). Und als der Hachinger Torwart René Vollath kurz vor dem Ende bei einer Ecke noch einmal in den gegnerischen Strafraum mit aufrückte, nutzte dies Jastrzembski zum 6:3-Endstand (117.). Letztlich fiel der Sieg dann doch zu hoch aus, die Partie war schließlich bis zur 90. Minute eine äußerst hart umkämpfte.

Nirgendwo anders fuhren die Düsseldorfer bislang so ungerne hin wie in den Münchner Süden. Das hat sich nach einem denkwürdigen Pokalabend an Halloween nun geändert. Die Geister meinten es dieses Mal gut mit der Fortuna.

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