Julian Green (links)
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Green laut Fürth-Trainer bei Pokalspiel rassistisch beleidigt

Greuther Fürth ist am Samstag beim Halleschen FC in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Doch das rückte nach dem Spiel in den Hintergrund. Trainer Zorniger erhebt schwere Vorwürfe: Spieler Julian Green soll rassistisch beleidigt worden sein.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Greuther Fürth hat seinen kleinen DFB-Pokal-Fluch gebannt. Die Kleeblätter retteten sich beim Halleschen FC über die Zeit und zogen trotz langer Überzahl mit einem knappen 1:0 (1:0) erstmals seit 2020 wieder in die zweite Runde ein. 2021 war Fürth am Regionalligisten Babelsberg 03 gescheitert, im vergangenen Jahr war gegen die Stuttgarter Kickers überraschend Schluss.

Rassismus-Vorwurf überschattet Fürths Sieg

Doch das war nach dem Spiel nur noch Nebensache. Vielmehr erhob Fürths Trainer Alexander Zorniger schwere Vorwürfe in Richtung der HFC-Zuschauer. Sein Spieler Julian Green soll von den Rängen rassistisch beleidigt worden sein. "Mein Spieler wurde mehrmals von den Zuschauern als Affe tituliert. Das ist nicht nur ein, zwei- oder dreimal geschehen", sagte Zorniger auf der Pressekonferenz.

Zorniger: "Wir müssen selbst Charakter zeigen"

"Das Stadion ist zu 95 Prozent ausgelastet. Es waren genug Leute da, die hätten eingreifen können", kritisierte Zorniger. "So etwas gehört sich einfach nicht, egal ob es in Fürth, Nürnberg oder Rostock passiert."

Der ehemalige RB Leipzig-Trainer führte weiter aus: "Wenn der eine oder andere Vollpfosten meint, er muss tatsächlich jemanden rassistisch beleidigen, dann kann der DFB nochmal eine Respekt-Kampagne fahren. Aber es geht darum, dass wir selbst Charakter zeigen." HFC-Pressesprecherin Lisa Schöppe entschuldigte sich nach den Ausführungen des Fürther Trainers umgehend im Namen des Vereins für das Fehlverhalten einiger Zuschauer.

Fürth lange in Führung - und spät im Glück

In der ersten Halbzeit brachte das ehemalige Bayern-Talent Armindo Sieb (18.) die Gäste verdient in Führung, kurz vor der Pause flog zudem Erich Berko bei Halle vom Platz (45.+2). Da Fürth im zweiten Durchgang aber das Tempo rausnahm, war die Partie bis zum Abpfiff spannend. In der 88. Minute wurde der Ausgleichstreffer von Andor Bolyki wegen hauchdünner Abseitsstellung zurückgenommen.

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel änderte Trainer Zorniger die Startaufstellung nur auf einer Position. Damian Michalski ersetzte Maximilian Dietz rechts hinten in der Dreierkette. Fürth übernahm vom Anpfiff weg die Spielführung und ließ das stimmungsvolle Leuna-Chemie-Stadion schnell verstummen. Nach mehreren Halbchancen vollendete Sieb einen schön vorgetragenen Angriff zum 1:0.

Hartes Foul führt zu Platzverweis

Halle hielt mit viel Leidenschaft und Zweikampfhärte dagegen, doch Berko übertrieb es kurz vor der Pause. Der ehemalige U17-Nationalspieler legte sich den Ball zu weit vor und traf Fürths Gian-Luca Itter mit offener Sohle am Schienbein. Schiedsrichter Florian Exner zeigte sofort die Rote Karte. Itter wurde mehrere Minuten behandelt, konnte aber weiterspielen.

Für Fürth geht es am kommenden Samstag (13.30 Uhr) in der 2. Bundesliga gegen St. Pauli weiter. Die Hamburger siegten am Samstagnachmittag souverän beim Oberligisten Atlas Delmenhorst mit 5:0 (1:0).

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