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Jubelnde Bayernspieler

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Der FC Bayern deklassiert Borussia Dortmund

Der FC Bayern München stürmt mit Elan der sechsten deutschen Fußball-Meisterschaft in Folge entgegen. Am Karsamstag demontierte der Rekordmeister den einstigen Rivalen Borussia Dortmund 6:0.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion.

Selten erlebte der mittlerweile zum Bundesliga-Klassiker gereifte Vergleich zwischen München und Dortmund eine so turbulente Anfangsviertelstunde wie an diesem 28. Spieltag am Ostersonntag. Und noch seltener war der Klassenunterschied der gewöhnlich auf Augenhöhe agierenden Rivalen so deutlich.

Turbulente 15 Minuten zu Beginn

Nicht einmal 15 Minuten waren gespielt, da hatte der Ball schon drei Mal den Weg ins Dortmunder Tor gefunden. Zwei Mal wurden die Treffer gezählt, zwei Mal durfte im Stadion und vor den TV-Bildschirmen munter diskutiert werden. Nach fünf Minuten das erste Mal. Da schickte Thomas Müller Robert Lewandowski steil, der Pole schob allein vor Dortmund-Torwart Bürki zum 1:0 ein. Kam er aus dem Abseits? Schiedsrichter Bastian Dankert verzichtete auf den Videobeweis und gab den Treffer.

Vier Minuten später allerdings nicht. Da schoss Ribéry zum vermeintlichen 2:0 ein. James verpasste eine Müller-Flanke, die erreichte aber Ribéry, der noch einen Haken schlug und lässig einnetzte. Was Schiedsrichter Dankert dann per Videobeweis überprüfte, ist unklar. Jedenfalls zählte der Treffer, der vermeintlich klarer als der von Lewandowski war, nicht.

Routinierte Bayern, hilflose Dortmunder

Den Münchner Bayern war's egal, die spulten weiter ihr Programm herunter, als wollten sie sich durch die pure Toranzahl zur vorzeitigen Meisterschaft schießen (die ja in diesem Spiel gar nicht mehr möglich war, weil Verfolger Schalke ebenfalls gewonnen hatte ). Noch war die Anfangs-Viertelstunde nicht vorbei, da erhöhte James auf 2:0. Die Hereingabe kam von Alaba diesmal, Hummels verpasste, James drückte den Ball über die Linie - und diesmal keinerlei Diskussionen, ob der Treffer vielleicht irregulär sein könnte.

Die schnellen Bayern-Außenbahnenrenner waren das Dortmunder Hauptproblem an diesem Abend. In der 23. Minute flankte James, diesmall vollendete Müller - das 3:0. Dann eine kurze Kreativpause der Bayern, nur um mit einem Doppelschlag in der 44. Minute und in in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auf 5:0 zu erhöhen. Beim 4:0 tankte sich Ribéry auf der linken Seite durch und "stolperte" den Ball zu Lewandowski, das 5:0 besorgte der Franzose selbst nach feinem Doppelpass mit James. Ach ja: Der Videobeweis musste kurz ran beim 4:0, doch die Regelhüter in der Video-Zentrale in Köln bestätigten die Tor-Entscheidung.

Wenige Höhepunkte in der zweiten Halbzeit

Man durfte es fast befürchten, dass die Partie in der zweiten Hälfte etwas weniger spektakulär ablaufen würde. Die Bayern traten natürlich etwas auf die Bremse, doch selbst gegen den Rekordmeister mit halber Power mühte sich Dortmund offensiv vergebens. Ein Pfostenschuss von Mario Götze (67.) bleibt als beste Chance der Gäste an diesem Abend in Erinnerung. Auch die Bayern hätten noch das eine oder andere Tor nachlegen können, schonten aber offenbar schon die Kräfte für das bevorstehende Champions-League-Spiel am kommenden Dienstag (03.04.2018) gegen den FC Sevilla. Lewandowski drückte eine Kimmich-Hereingabe drei Minuten vor dem Ende noch zum 6:0 über die Linie - Saisontreffer Nummer 26 für den Polen, der einsam der Torjägerkanone entgegen strebt.

Vorzeitige Meisterschaft am 29. Spieltag möglich

Die sechste Deutsche Meisterschaft in Folge ist den Bayern kaum noch zu nehmen. 17 Punkte Vorsprung hat München vor den zweitplatzierten Schalkern bei noch 18 möglichen Punkten. Da die Münchner zudem ein deutlich besseres Torkonto aufweisen, würde den Bayern am kommenden Spieltag in Augsburg schon ein Unentschieden zum vorzeitigen Titelgewinn reichen. Schalke könnte mit sechs Siegen dann maximal noch nach Punkten gleichziehen, müsste aber mindestens 39 Tore aufholen. Die Gelsenkirchener sind am 29. Spieltag zu Gast beim Hamburger SV.


Bayern München - Borussia Dortmund 6:0 (5:0)


Bayern München: Ulreich - Rafinha, Boateng, M. Hummels, Alaba (46. Kimmich) - Javi Martinez - Robben, Müller, James Rodriguez (65. Thiago), Ribéry (69. Rudy) - Lewandowski

Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Akanji, Schmelzer - Castro (29. Weigl), Dahoud - Götze (78. Sahin) - Pulisic (74. Philipp), Schürrle - Batshuayi

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Lewandowski (5.), 2:0 James Rodriguez (14.), 3:0 T. Müller (23.), 4:0 Lewandowski (44.), 5:0 F. Ribéry (45.+1), 6:0 Lewandowski (87.)

Gelbe Karten: Ribéry (3) / Weigl (3)

Beste Spieler: Müller, James Rodriguez, Lewandowski / Götze