Roth-Sieger Magnus Ditlev (l.) und Daniela Ryf
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Roth-Sieger Magnus Ditlev (l.) und Daniela Ryf

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Challenge Roth - die Triathlon-Weltrekord-Strecke

Die Elite des Triathlonsports gibt sich in Roth die Ehre. Die Sportler verlangen sich auf der Strecke alles ab. Und es purzeln die Weltrekorde - auch 2023: Magnus Ditlev und Daniela Ryf sind noch schneller als Jan Frodeno und Chrissie Wellington.

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2011 schaffte Chrissie Wellington eine kleine Sensation - sie unterbot zum dritten Mal ihre eigene Triathlon-Weltrekordzeit. Nach 8:18:13 Stunden kam sie beim Challenge Roth ins Ziel. Dreimal in Folge - 2009, 2010, 2011 - holte sich die Engländerin den Sieg in Roth, immer mit Weltbestzeit.

Bis zum Sonntag, den 25. Juni 2023, hatte sie den Weltrekord - dann aber musste sie im Ziel in Roth der neuen Rekord-Inhaberin gratulieren: Daniela Ryf aus der Schweiz ist nun die schnellste Langdistanz-Triathletin der Welt. Sie siegte nach 8:08:21 Minuten - es war ein Start-Ziel-Erfolg.

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Chrissie Wellington: Zieleinlauf beim Roth-Weltrekord 2011

Triathlon-Weltrekordjahre 2011 und 2023

Auch bei den Männern erlebte Roth am 25. Januar 2023 einen neuen Rekordtag: Titelverteidiger Magnus Ditlev gewann den Triathlon-Klassiker in einer Zeit von 7:24:40 Stunden und stellte damit einen neuen Weltrekord auf.

Davor war vor allem das Jahr 2011 ein markantes: 14 Jahre lang stand die Marke von 7:50:2 Stunden. Bis 2011 kam keiner an dem Belgier Luc van Lierde vorbei, der in Roth im 1997er-Rennen die Ansprüche im Triathlon hoch geschraubt hatte.

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Luc van Lierde - von 1997 bis 2011 Triathlon-Weltrekordhalter

Dann schnappte sich zunächst ein Landsmann den Weltrekord: Der Belgier Marino Vanhoenacker kam 2011 beim österreichischen Ironman 2011 in Klagenfurt nach 7:45:58 Stunden ins Ziel. Die neue Bestmarke hielt allerdings nur eine Woche.

Eigentlich hatte 2011 beim Challenge Roth keiner einen neuen Weltrekord erwartet. Doch der Deutsche Andreas Raelert unterbot mit 7:41:33 Stunden die neue Weltbestzeit erneut - um rund vier Minuten.

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Andreas Raelert in Roth 2011

Jan Frodeno setzt neue Maßstäbe

Fünf Jahre hielt der Weltrekord diesmal, dann setzte Jan Frodeno neue Maßstäbe: Nach 7:35:39 Stunden kam er beim Challenge Roth 2016 ins Ziel und stellte einen neuen Weltrekord auf. Nur einmal war Frodeno später noch schneller.

Beim "Tri Battle Royal" 2021 im Allgäu sorgte er in 7:27:53 Stunden für einen neuen Weltrekord. Allerdings war der Wettbewerb ein Mann-gegen-Mann-Wettkampf mit nur zwei Teilnehmern: Frodeno und dem Kanadier Lionel Sanders. In klassischen Triathlon-Wettbewerben mit mehreren Teilnehmern stand aber bis 2023 weiterhin Frodenos Roth-Rekord aus dem Jahr 2016 an der Spitze.

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Jan Frodeno nach dem Weltrekord 2016

Zwar schaffte es der Norweger Kristian Blummenfelt 2021 im mexikanischen Cozumel in 7:21:12 Stunden, die Zeiten werden jedoch vor allem wegen der Strömung beim Schwimmen mit Vorsicht gesehen.

Bestzeit von Hamburg fehlt Einordnung

Beim der Ironman-EM in Hamburg stoppte dann die Uhr für Denis Chevrot am 4. Juni 2023 bei unglaublichen 7:26:21 Stunden. Nach dem tragischen Unfall mit einem Motorradfahrer und einem Athleten ist aber wohl aufgrund der Vorkommnisse bislang nicht klar, wie diese Zeiten eingeordnet werden können.

2023 knackt Ditlev Frodeno-Marke

Und dann kam ohnehin Ditlev: In einem denkwürdigen Rennen hat er in Roth die als Weltbestzeit angesehene Frodeno-Zeit von 2021 in 7:24:40 Stunden unterboten. Und Ryf nahm Wellington ihre Weltbestzeit ab.

Unter 5.000 Fahrrädern das Richtige finden

Vor allem die Stimmung und die Zuschauer sind es, die den Sportlern in Roth immer wieder Flügel verleihen. Das sagen die Athleten selbst. Denn schon frühmorgens am Start an der Kanallände Hilpoltstein um 6.30 Uhr stehen Tausende Menschen bereit, um die Triathleten anzufeuern. Der Wechsel wird mit Spannung erwartet: Raus aus dem Neoprenanzug - Beutel finden und rauf aufs richtige Rad. Bei rund 5.000 Fahrrädern verliert so mancher Sportler leicht den Überblick. Dann geht es zwei Runden jeweils 85,5 Kilometer über Eckersmühlen nach Greding und zurück.

Bad in der Menge

Mit 180 Kilometern in den Beinen machen sich die Sportler in Roth auf die Marathon-Strecke. Die ersten Schritte noch ein wenig holprig - dann den Rhythmus finden für 42 Kilometer. Nachdem die Veranstalter 2017 die Laufstrecke nach mehr als 30 Jahren verändert haben, wurde im darauf folgenden Jahr noch einmal nachgebessert.

Die neue Strecke führt in einem Ein-Runden-Kurs zur Lände, am Kanal entlang zum Wendepunkt in Haimpfarrich und von dort nach Schwand. Durch die die Rother Innenstadt geht es anschließend in die Gemeinde Büchenbach und zurück nach Roth. Damit müssen die Sportler "nur noch" 160 Höhenmeter absolvieren. Am Ende geht in den Triathlonpark - dort werden die Sportler vom Jubel der Menge ins Ziel getragen.