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Joachim Löw

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Bundestrainer Löw kontert Wagner-Kritik scharf

Bundestrainer Joachim Löw hat die Kritik von Bayern-Stürmer Sandor Wagner nach dessen Nationalmannschafts-Rücktritt scharf zurückgewiesen. Seine Reaktion sei "überzogen", er stelle Führungsspieler als "Vollidioten" dar.

Über dieses Thema berichtet: BR24.

Bundestrainer Joachim Löw fand deutliche Worte zu den Aussagen des ehemaligen Nationalspielers Sandro Wagner: "Ich empfinde es als Kritik gegenüber seinen Kollegen, die auch spielen. Er stellt manche dar, die bei uns schon ewig spielen, die zu den Führungsspielern gehören, als wären sie ausgemachte Vollidioten", sagte Löw in Berlin: "Als ob sie nur deswegen bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung sagen."

Wagner hatte via Zeitung am Donnerstag (17.5.18) nach seiner ausgebliebenen Nominierung für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) seinen Rücktritt aus der Fußball-Nationalmannschaft erklärt. Er erhob indirekt den Vorwurf, Löw akzeptiere nur Ja-Sager. "Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse", wurde Wagner zitiert.

Löw: Spieler sollen offen und ehrlich sein

"Ich kann ein Stück weit nachvollziehen, dass er enttäuscht ist, das ist ja klar", betonte Löw nun: "Ich finde seine Reaktion ein bisschen überzogen. Jeder, der uns kennt, weiß, wie wir die Spieler immer anhalten, ihre Meinung zu sagen, offen und ehrlich zu sein, uns kritisch gegenüberzutreten. Diese Dinge werden bei uns groß geschrieben." FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte sich bereits am Vortag mit einem gewissen Unverständnis geäußert. Das habe ihn "schon ein bisschen überrascht, so böse hätte er jetzt nicht unbedingt reagieren müssen", sagte Hoeneß über den Wagner-Rücktritt: "Er soll jetzt schön in den Urlaub fahren, soll sich gut vorbereiten und seine Zukunft beim FC Bayern sehen."