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Enttäuschte Bamberger Spieler

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Brose Bamberg - das Ende der Dominanz

Dass diese Saison schwer werden würde, darüber war man sich bei Brose Bamberg nach dem Umbruch im Sommer im Klaren. Doch der Basketball-Serienmeister der vergangenen Jahre erlebte ein desaströses Jahr - möglicherweise der Beginn einer Wachablösung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Halbfinale in der Bundesliga, Platz zwölf in der Euroleague - für 15 von 18 Erstligisten wäre das eine Topbilanz. Nicht so für Brose Bamberg: Die Oberfranken, die in den vergangenen acht Jahren siebenmal Deutscher Meister waren, blieben in allen Wettbewerben hinter den Erwartungen zurück. Dass ausgerechnet der potente FC Bayern und die wiedererstarkten Berliner an Bamberg vorbeizogen, könnte darauf hindeuten, dass im deutschen Basketball eine Wachablösung bevorsteht.

Mit Ausnahme der Saison 2013/2014 war Bamberg die alles dominierende deutsche Mannschaft. Die Trainer Dirk Bauermann, Chris Fleming und Andrea Trinchieri prägten eine extrem erfolgreiche Ära. "Angriffe" auf die fränkische Vormachtstellung blieben letztendlich Strohfeuer. Diesmal könnte das anders sein. ALBA Berlin hat sich gefunden. Die Hauptstädter haben einen neuen, offensiven Spielstil etabliert, der allen anderen Teams Probleme bereitet. Und die Bayern haben schon beim Pokalsieg nachgewiesen, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist. Nicht noch einmal wollen die Münchner den Vorsprung, den sie sich gegenüber Bamberg erarbeitet haben, leichtfertig aufs Spiel setzen.

Der nächste Umbruch steht bevor

Doch noch ist es nicht so weit. Wer Hauptsponsor Michael Stoschek kennt, der weiß, dass in Bamberg nun jeder Stein umgedreht wird, um im kommenden Jahr wieder Spitze zu sein. Geschäftsführer Rolf Beyer sieht zwar nicht alles schlecht, was in der abgelaufenen Saison passiert ist ("ich erinnere mich an tolle Momente in der Euroleague"). Intern dürfte die Spielzeit in Bamberg aber knallhart analysiert und Tacheles geredet werden. Dass die Mannschaft mit dem immer noch größten Etat der Liga zeitweise sogar um die Playoffteilnahme bangen musste, ist schwer zu erklären.

Ernüchternde Analyse: Fehleinkäufe und Verletzungsmisere

Klar, es gibt Gründe für die für Brose-Verhältnisse schwache Saison. Fast sämtliche Topspieler verließen den Klub und mussten ersetzt werden. Einige der eigentlich vielversprechenden Neuzugänge - allen voran Ricky Hickman - enttäuschten. Andere wie der aus München gekommende Bryce Taylor hatten mit Verletzungen zu kämpfen. Als Erfolgstrainer Andrea Trinchieri den Turnaround nicht schaffte, zog man die Reißleine und verpflichtete Luca Banchi, der die Mannschaft immerhin noch auf Platz vier und nach einer ordentlichen 3:0-Serie gegen Bonn wenigstens noch ins Playoff-Halbfinale führte.

Nach dem misslungenen personellen Komplettumbruch vor Jahresfrist steht nun wohl die nächste Zäsur an. Bamberg, das wissen sie auch in München und Berlin, sollte man nie abschreiben. Auch wenn der Weg zurück an die Spitze steinig werden könnte.