Ex-Nationalspieler Peer Günther sprach bei Magenta-TV von einem "großen Sieg". Und das war der 85:82-Erfolg der deutschen Basketball-Nationalmannschaft im zweiten WM-Vorrundenspiel gegen Australien definitiv.
Es war für die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert der wichtige Schritt zum Einzug in die Zwischenrunde. Die war perfekt als Gastgeber Japan das Team aus Finnland bezwang. Am Dienstag (9.30 Uhr MESZ) würde man mit einem weiteren Erfolg zum Abschluss der Vorrunde über Finnland die Maximalzahl von drei Siegen in die zweite Gruppenphase mitnehmen.
Starke Teamleistung gleicht Wagners Fehlen aus
"Big win" nennen die Amerikaner einen solchen Erfolg. In der Tat hat die DBB-Auswahl gegen den Olympia-Dritten von Tokio nicht einfach nur wichtige Punkte gesammelt, sondern auch ein Zeichen an die Konkurrenz gesandt. Denn was Zweifler nicht für möglich gehalten haben, ist eingetreten: Deutschland kann auch ohne einen seiner Topstars stark aufspielen.
Franz Wagner von den Orlando Magic gilt neben Spielmacher Dennis Schröder (Toronto Raptors) als wichtigstes Puzzleteil in dieser Mannschaft. Wagner musste wegen einer im Japan-Spiel erlittenen Fußverletzung passen. Nach den 40 intensiven Minuten gegen eklige, aggressive Australier kann man konstatieren: Die übrigen Spieler haben sein Fehlen mit einer wahren Teamleistung wettgemacht.
Bonga und Lo setzen Glanzlichter
"Das war natürlich für Franz", sagte Schröder nach der Partie, in der er noch mehr Verantwortung übernahm als ohnehin schon und nicht nur wegen seiner 30 Punkte ein ganz wichtiger Faktor war. Isaac Bonga vom FC Bayern Basketball übernahm Wagners Position in der Starting Five und spielte ein fantastisches erstes Viertel, ehe er leicht angeschlagen ebenfalls kürzertreten musste. Ihn wiederum ersetzten Niels Giffey (ebenfalls vom FC Bayern) und andere ohne nennenswerten Qualitätsverlust.
Ein Klasse-Spiel machte auch Maodo Lo, erster Vertreter von Schröder, wenn der mal eine Pause braucht. Zuletzt etwas außer Form kam der frühere Bamberger und Münchner auf 20 Punkte, darunter einige "big points". "Wir haben das als Team geschafft", fasste Schröder noch einmal zusammen und strafte alle Pessimisten Lügen, die glaubten, die Mannschaft könne den Ausfall eines Leistungsträgers wie Franz Wagner nicht matchen.
Griffig, kämpferisch, cool
Gerade in der Crunchtime, den entscheidenden letzten Minuten, blieb die DBB-Auswahl griffig, agierte cool und punktete in den richtigen Momenten - und das, obwohl die Australier zuvor am Drücker waren. Mit viel Kampfgeist und klugen Offensivaktionen hat es die deutsche Mannschaft geschafft, einen der Turnierfavoriten zu schlagen. Ein Statement-Sieg als Zeichen, dass bei dieser WM Großes möglich ist.
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