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Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung

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Staatsministerin Bär warnt Facebook

Im Datenskandal um die britische Analysefirma Cambridge Analytica hat die Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär das US-Unternehmen Facebook gewarnt. Wichtigstes Kapitel der Firma seien nicht die Werbeeinnahmen, sondern das Vertrauen der Nutzer.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nach Aufdeckung des mutmaßlichen gigantischen Datenmissbrauchs bei Facebook hat die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), das Unternehmen davor gewarnt, Fehler wie in den USA in Europa zu wiederholen. 

"Ich kann den Verantwortlichen nur raten, in Europa nicht einen weiteren Konflikt zu schüren", sagte die Staatsministerin der Zeitung "Die Welt". Auch ein Unternehmen wie Facebook unterliege Recht und Gesetz. Die CSU-Politikerin hofft dabei hierzulande auf die europäische Datenschutz-Grundverordnung, die in zwei Monaten in Kraft treten soll. "Europa hat künftig einen längeren Hebel. Das wird auch unseren deutschen Kontrollbehörden helfen."

User müssen Priorität haben

Bär reagierte auch auf eine Recherche der "Welt", wonach es Anhaltspunkte gebe, dass Facebook Gespräche abhöre, um dementsprechend illegalerweise Werbung zu schalten. In ihrer Funktion als Staatsministerin machte sie deutlich, dass die Unschuldsvermutung gelte. Als Nutzerin aber bleibe ihr "ein mehr als schaler Beigeschmack". Facebook müsse "endlich realisieren, dass sein wichtigstes Kapital nicht die Werbeeinnahmen sind, sondern das Vertrauen" der Nutzer.

 Facebook steht seit dem Wochenende in den USA und im Ausland unter Beschuss: Die vom Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten Donald Trump beauftragte britische Firma Cambridge Analytica soll Medienberichten zufolge im Jahr 2016 die Profil-Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Einverständnis gesammelt haben. Ziel sei es gewesen, eine Software für die Kampagne Trumps zu programmieren, um Wählerentscheidungen der Nutzer vorauszusagen und zu beeinflussen.