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Roboter als Kollege

Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern. Viele können sich zumindest vorstellen, demnächst eine Maschine als Kollegen zu haben. Dies ergibt die aktuelle Zukunftsstudie „Homo Digitalis“. Von Christian Sachsinger

Wenn man eine Vorstellung davon bekommen will, wie Mensch und Maschine künftig zusammenarbeiten, dann muss man beim Roboterhersteller Franka Emika vorbeischauen. Die Münchner Firma baut „feinfühlige“ Roboter. Im Prinzip sind das mechanische Arme mit vielen Gelenken, die – und das ist das Besondere – Hindernisse sofort bemerken. In den Gelenken registrieren Sensoren jeden Widerstand.

Roboter werden immer geschickter

Der Roboterarm lässt sich auch führen, man kann mit ihm eine zu erlernende Bewegung vollführen, die er danach selbständig exakt nachmacht. Aufwändiges Programmieren und tage- wenn nicht wochenlanges Einjustieren sei nicht mehr nötig, verspricht Simon Haddadin, der Chef von Franka Emika. Einen wichtigen Abnehmer sieht er in der Elektronikindustrie. Dort werden nun Arbeitsvorgänge, für die man bislang Menschen brauchte, machanisierbar, zum Beispiel in Großproduktion Stecker in die genau passenden Buchsen hineinzuruckeln. Aber auch verschiedene Alltagshandgriffe können schnell erlernt werden.

Die Sorge überflüssig zu werden

Vielen Menschen macht die Mechanisierung Angst, wie Kathrin Pollmann vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation weiß. Vor allem in Deutschland herrscht ihrer Überzeug nach viel Skepsis, weil sich die Menschen hierzulande besonders stark mit ihrer Arbeit identifizieren. Das belegt auch die Zukunftsstudie „Homo Digitalis“ von BR, ARTE, ORF und dem Fraunhofer Institut, die noch bis zum 7. Februar läuft. Bislang sagten 90 Prozent der Teilnehmer, dass sie nicht wollten, dass ihnen Roboter im Job komplette Aufgaben abnehmen.

Stupide Aufgaben abgeben

Aber: immerhin knapp die Hälfte der Befragten konnte sich vorstellen, gemeinsam mit Maschinen im Team zu arbeiten. Bei manchen Sachen, seien die Leute wohl auch gar nicht böse, wenn die wegfallen würden, glaubt Kathrin Pollmann. Der Roboter als Zuarbeiter, der stupide Tätigkeiten abnimmt. Spannend bleibt, welche Aufgaben für uns Menschen in Zukunft wirklich noch übrig bleiben, wenn die Maschinen immer geschickter und immer schlauer werden.

Homo Digitalis

Bis zum 9. Februar können Interessierte noch an der Zukunftsstudie teilnehmen. Dabei bekommt man auch Feedback, welche Zukunft auf einen persönlich wartet.