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Online-Banking: Drittfirmen greifen Kundendaten ab

Neue europaweite Regeln sollen Geldtransfers billiger und sicherer machen. Für Onlinebanking-Kunden heißt das, dass in Zukunft auch Drittfirmen Zugriff auf ihre Kontodaten bekommen können. Von Jasmin Körber

Über dieses Thema berichtet: Hintergrund am .

Viele hatten in den letzten Wochen Post von ihrer Bank im Briefkasten. Hinter dem Bank-Schreiben über die "Änderungen von Vertragsbedingungen" steckt die neue EU-Richtlinie PSD 2. Seit Samstag gilt sie europaweit - und soll den Wettbewerb in der EU-Finanzbranche anheizen. Die größte Änderung: In Zukunft müssen Geldhäuser auch Drittanbietern wie Finanz-Start-Ups (sogenannten ) den Zugriff auf Konten und Daten ihrer Kunden ermöglichen.

Zugriff für Externe

Bisher waren die Banken dazu nicht verpflichtet - und hatten dementsprechend Vorteile, wenn es darum ging, Kunden aufgrund ihres Finanzverhaltens bestimmte Dienstleistungen anzubieten. Für Onlinebanking-Kunden erwachsen daraus massenweise Möglichkeiten: Sie können jetzt beispielsweise externen Firmen den Auftrag erteilen, die Tagesgeldzinsen verschiedener Banken für sie zu vergleichen - und einen ausgemachten Geldbetrag automatisch an den günstigsten Anbieter zu überweisen. Mit Angeboten von Fintechs ist es dann auch möglich, mehrere Konten auf einen Blick zu sehen und Geld anstatt per Hausbank über Drittfirmen zu überweisen.

Keine Angst um die Daten

Angst um ihre Daten müssen Verbraucher deswegen aber nicht haben. Der Zugriff von Drittfirmen muss vom Bankkunden ausdrücklich erlaubt werden. Die Anfrage läuft über die Hausbank und darf nur für den angefragten Zweck gültig sein.

Mehr Schutz bei Kartenmissbrauch

PSD 2 bringt außerdem noch eine Neuerung, die Online-Kunden freuen dürfte: Die Haftungsgrenze beim Missbrauch der Bank- oder Kreditkarte sinkt auf 50 Euro. Früher mussten Kunden für Schäden bis zu 150 Euro haften, solange sie Karte oder Internet-Konto nicht gesperrt hatten. Bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz haftet man aber weiter unbeschränkt.