Elon Musk versteht vor allem eines: Die Berichterstattung über ihn am Köcheln zu halten. Nun hat er bekannt gegeben, dass er seinen Posten als oberster Twitter-Chef räumen werde. Es gibt da allerdings einen klitzekleinen Haken.
Bildrechte: picture alliance / empics | Yui Mok

Elon Musk versteht vor allem eines: Die Berichterstattung über ihn am Köcheln zu halten.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Musk hört bei Twitter auf, aber nicht ganz

Elon Musk versteht vor allem eines: Die Berichterstattung über ihn am Köcheln zu halten. Nun hat er bekannt gegeben, dass er seinen Posten als oberster Twitter-Chef räumen werde. Es gibt da allerdings einen klitzekleinen Haken.

Twitter-CEO Elon Musk wird seinen Chefposten bei der Social-Media-Plattform aufgeben, sobald er einen Nachfolger gefunden hat. "Ich werde als CEO zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der töricht genug ist, den Job zu übernehmen! Danach werde ich nur noch die Software- und Server-Teams leiten", schrieb Musk am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst.

Ergebnis manipuliert?

Wenige Stunden zuvor hatte Musk das Ergebnis der von ihm angestoßenen Umfrage über seine Ablösung als Unternehmenschef in Zweifel gezogen. In mehreren Tweets deutete der Multimilliardär an, dass er an eine mögliche Manipulation der Abstimmung durch Bots glaubt. 57,5 Prozent der Teilnehmer hatten bei dem Votum für Musks Rücktritt gestimmt.

Das Umfrage-Institut HarrisX hatte in dem Onlinedienst erklärt, dass in einer von ihr durchgeführten, von Twitter und Musk unabhängigen Abstimmung eine Mehrheit von 61 Prozent der Teilnehmer für Musks Verbleib an der Spitze des Unternehmens gestimmt hätten. "Interessant", schrieb Musk dazu. Das weise daraufhin, dass "wir immer noch ein klitzekleines Bot-Problem auf Twitter haben".

Wie seriös sind Twitter-Umfragen?

Schon zuvor hatte Musk einem anderen Beitrag beigepflichtet, der eine Beteiligung von Bots an dem Votum nahelegte. Musk erklärte, dass Umfragen künftig nur den Nutzern mit Bezahl-Abos bei Twitter vorbehalten sein würden. Bots sind Computerprogramme, die mittels Algorithmen mit Nutzerinnen und Nutzern interagieren und dabei vorgeben, echte Menschen zu sein.

"Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten", so hatte Musk die von ihm selbst initiierte Online-Umfrage formuliert. Die Nutzer konnten mit Ja oder Nein abstimmen. Bis zum Abschluss der Umfrage am vergangenen Montag hatten sich 17 Millionen Twitter-Nutzer an der Online-Umfrage beteiligt.

Meinungsforschungs-Institute in den USA haben die Twitter-Abstimmungen von Musk kritisiert. Sie seien nicht repräsentativ.

Der Wirtschaftssender CNBC berichtet, dass Musk derzeit aktiv einen Nachfolger suche. Am Sonntag hatte Musk erklärt, dass es bislang keinen Nachfolger gebe und dass "niemand den Job will, der Twitter tatsächlich am Leben erhalten kann". Musk hatte sich nach Kritik an seinem Führungsstil einer Abstimmung der Twitter-Nutzer gestellt. Diese stimmten mit 57,5 Prozent für einen Rückzug Musks von der Spitze des US-Konzerns. Er hatte im Zuge der Umfrage angekündigt, sich dem Abstimmungsergebnis zu beugen.

Mit Informationen von reuters, dpa, afp

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!