Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Killer's Security: Verseuchte PCs in der Krypto-Mine

Wieder so'n komisches Wort, das man sich merken muss. Und es meint auch noch eine äußerst widerlich Sache: Cryptojacking - Digitales Ungeziefer rechnet virtuelles Geld aus. Sowas geht auf die Stromrechnung. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Kryptographie verändert die Welt des digitalen Ungeziefers. Seit einigen Jahren breiten sich Krypto-Trojaner epidemisch aus, verschlüsseln PCs und Smartphones und verlangen für die Entschlüsselung Lösegeld - zahlbar in Form von Krypto-Geld, versteht sich. Und jetzt folgt was ganz Anderes: das Cryptojacking. Nach den Krypto-Trojanern kommen die Krypto-Miner.

Cryptojacking

In dem neuen Wort steckt Crypto für das heimliche Ausrechnen des Digitalgeldes und Jacking für Hijacking, Entführung. Es handelt sich dabei um eine Art modernen Stromdiebstahls. Denn eine Blockchain zu verlängern und so neues virtuelles Geld zu schöpfen, ist rechen- und energieintensiv.

Miner bekämpfen sich gegenseitig

Malware, die verschiedene Arten von Schäden anrichten kann, analysiert deshalb die infizierten Rechner erst einmal. Und nur die stärksten – meist Spiele-Computer mit teurer Grafik-Karte – schickt sie in die Krypto-Mine. Einen speziellen Miner gibt es, der hört auf zu rechnen, wenn ein Computerspiel läuft, weil das einem PC oft alles abverlangt. Wenn da der Miner noch gleichzeitig Leistung abzapfen würde, könnte das Spiel ruckeln und das digitale Ungeziefer entdeckt werden. Andere Miner-Arten bekämpfen sich gegenseitig, weil nur einer das befallene System so richtig aussagen kann.

Apple putzt die Platte

Dabei ist der Übergang von Nutz- und Schad-Software fließend. Manche ansonsten nützliche Programme enthalten Mining-Funktionen. Der Anwender bezahlt quasi, während er das Programm nutzt, mit Rechenleistung, die der Entwickler verwendet, um Bitcoins, Monero oder Ether auszurechnen. Apple will das jetzt unterbinden und verbietet derartige Software in seinen App-Stores. Zumindest auf iPhones und iPads funktioniert der Deal Rechenleistung gegen Software damit nicht mehr.

Start-ups schlimmer als Krypto-Miner

Apple geht es dabei wohl um die Akkus seiner Gadgets. Andere Unternehmen, die Krypto-Geschäfte auf ihren Systemen und Plattformen einschränken, befürchten eher Image-Schäden. Denn etliche Unternehmensgründungen im Zusammenhang mit der Blockchain erinnern fatal an windige Start-ups während der Internet-Blase. In den USA spricht man denn auch schon von der Crypto-Bubble. Und Unternehmensgründer können bedeutend mehr Schaden anrichten, als Krypto-Miner.