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Internetsperren bremsen Europas Firmen

Chinas Regierung macht europäischen Firmen zunehmend das Leben schwer. Das ist der Kern-Vorwurf einer Studie der Europäischen Handelskammer in China. Von Steffen Wurzel

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Viele europäische Firmen trauen sich nicht gegen die immer schwieriger werdenden Bedingungen in China zu protestieren – aus Angst dann ganz ausgeschlossen zu werden. Die Europäische Handelskammer ist eine der wenigen Wirtschafts-Stimmen in China, die sich traut, ihre Kritik offen zu äußern.

"Ich kann Ihnen wirklich keine guten Nachrichten verkünden. Die Staatsführung in Peking redet zwar viel über Globalisierung und den Abbau von Handelsschranken. Umgesetzt wird aber wenig. China macht es ausländischen Firmen zunehmend schwer." Carlo Diego D'Andrea von der Europäischen Handelskammer in Shanghai.

Laut der Handelskammer investieren chinesische Firmen viel Geld im Ausland, insbesondere in den High-Tech-Branchen. Rund 40 Milliarden Euro flossen nach Europa, zum Beispiel in die Halbleiterbranche oder in den Telekommunikationssektor, beides Wirtschaftszweige, die für europäische Firmen in China weitgehend tabu sind.

In einem Bereich spüren europäische Firmen ganz konkret, dass es schwieriger für sie wird in China: bei der Internet-Zensur. Dass die Führung in Peking Dienste wie Google, Facebook und Dropbox komplett sperrt, ist bekannt. Dass sie verstärkt aber auch die Hintertürchen bekämpft, mit denen man die Internetzensur bisher umgehen konnte, ist ein neuer Trend. Carlo Diego D'Andrea von der Europäischen Handelskammer in Shanghai kritisiert, dass das nicht nur ausländische Unternehmer nerve, sondern dem Land insgesamt schade.

"Wenn man das neue Finanzzentrum der Welt werden will, braucht man Talente, junge Talente. Um sie anzulocken muss man sicherstellen, dass sie Zugriff auf alle Online- und Social-Media-Dienste haben, die sie brauchen. Im Moment ist das unmöglich in China." Carlo Diego D'Andrea