Titelbild von Final Fantasy 16
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Final Fantasy 16: Spektakuläre Action statt Strategie

"Final Fantasy" ist eine Computer-Spiel-Reihe, deren Ursprünge bis in das Jahr 1987 zurückreichen. Vor Kurzem ist das neue Final Fantasy 16 für die Playstation 5 erschienen. Fans der Reihe erwarten - wieder einmal - einige Neuerungen.

Über dieses Thema berichtet: Computermagazin & Umbruch am .

Die lange Serien-Geschichte und die Nummer 16 im Titel können täuschen: Die Final-Fantasy-Reihe ist keine fortlaufende Story, sondern jeder Teil der Serie steht für sich, hat eigene Geschichten, Umgebungen, Helden und Kampfsysteme.

Mittelalter-Fantasy-Welt Valisthea

Der vor kurzem erschienen Teil 16 der Serie spielt – im Gegensatz zum Vorgänger, der in einer modernen Jetztzeit angesiedelt war - in einer mittelalterlichen Fantasy-Umgebung, genauer in der fiktiven Welt Valisthea, die in mehrere Herrschaftsgebiete unterteilt ist. Wir schlüpfen in die Rolle von Clive. Er soll seinen Bruder Joshua beschützen. Dieser normalerweise etwas schmächtige Junge ist ein Phönix. Das bedeutet, dass er sich in einen riesigen Feuervogel verwandeln kann, wenn seine Heimat in Gefahr ist, um sie zu verteidigen. Doch das geht gründlich schief und feindliche Truppen besetzen das Großherzogtum.

Abenteuer mit Vor- und Hauptgeschichte

Das ist aber nur die Vorgeschichte zum eigentlichen Abenteuer. Das spielt 13 Jahre nach diesen Ereignissen. Clive wurde als Soldat in die Besatzer-Armee gezwungen. Doch dann gelingt es ihm, sich zu befreien, auch weil er magische Fähigkeiten besitzt und Gegner mit Schwert und Feuermagie angreifen kann. Auf seiner Flucht macht er Bekanntschaft mit einem gewissen Cid.

"Cid" hat eine lange Tradition

Figuren mit diesem Namen haben eine lange Tradition in der Final-Fantasy-Reihe, auch wenn sie in jedem Teil eine etwas andere Rolle spielen. Dieses Mal ist Cid ein Untergrundkämpfer, der alte Soldaten und Unterdrückte um sich schart und ihnen eine Rückzugsmöglichkeit bietet.

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"Cid" ist in Final Fantasy 16 ein Untergrundkämpfer

Komplizierte Geschichte mit verwirrend vielen Namen und Daten

Die Geschichte, mit vielen fremden Orten, Namen und Funktionen, ist vor allem zu Beginn ziemlich verwirrend. Man braucht einige Zeit, um die komplizierten politischen Verhältnisse in Valisthea zu durchschauen und die unterschiedlichen Reiche und die Vielzahl an Figuren und ihre Interessen zu verstehen. In weiten Teilen des Landes breitet sich zudem eine zunächst nicht näher erklärte Seuche aus, die dazu führt, dass Vegetation und Tierwelt sterben und die Menschen hungern. Es ist also eine düstere, ziemlich komplizierte Geschichte.

Anfangs mehr Film als Game

All das wird in langen und sehr gut gemachten Filmszenen in Spielgrafik erzählt, manchmal mit ein bisschen zu viel Pathos – auch das ist typisch für Final Fantasy. Gerade zu Beginn des Spiels nehmen die Filmszenen scheinbar gar kein Ende mehr: Von den ersten 30 Minuten Spiel sind gut und gern 20 bis 25 Minuten reines Zuschauen. Dazwischen werden lediglich die Steuerung und die unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten im Kampf erklärt.

Spektakuläre Action statt Runden-Strategie

Und beim Kampfsystem liegt wohl die größte Änderung im Vergleich zu anderen Spielen der Serie: Bisher wurde meist in rundenbasierten Gefechten mit einer Gruppe von Helden gekämpft. Dadurch hatten einzelne Charaktere in der Gruppe ihre Rolle und Stärken, die man entsprechend verändern und ausbauen konnte. Zwar ist auch in Final Fantasy 16 oft eine Gruppe von Helden unterwegs. Die meisten Gruppenmitglieder kann aber nur sehr eingeschränkt steuern. Der Fokus liegt in der Action eines einzigen Haupthelden - Clive.

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Joshua, der kleine Bruder von Clive kann sich in einen Phönix verwandeln.

Sehr eingängige Steuerung

Er verfügt im Kampf zum einen über Bewegungs-Kombinationen, die immer weiter zu heftigeren Hieben, Sprüngen und Stößen verstärkt werden können und andererseits muss man reaktionsschnell bestimmte Tasten drücken, damit Clive gegnerische Angriffe blockt oder ihnen ausweicht, um anschließend selbst zu kontern. Diese Steuerung ist so eingängig, dass man anschließend mit Clive auf die allermeisten Kämpfe - auch gegen die etwas schwereren Bossgegner - sehr gut vorbereitet ist.

Malerische, weitläufig scheinende Schlauchlevels

Das Spiel inszeniert die Actionsequenzen spektakulär, wie überhaupt die gesamte Spielgrafik auf der Playstation 5 eine Augenweide ist. Doch so weitschweifig die Level optisch wirken: Bei näherer Betrachtung ist man in der Bewegungsfreiheit dann doch sehr begrenzt. Man spricht etwas abwertend von Schlauchlevels. Das ist allerdings bei einem Spiel, das so sehr auf das filmische Erzählen einer Geschichte setzt, fast unausweichlich.

Düstere Geschichte im Stil von Games of Thrones

Wenn man sich mal auf den teils recht dick aufgetragenen Pathos der Geschichte und die vergleichsweise langen Filmsequenzen eingelassen hat, macht Final Fantasy 16 richtig Spaß. Das Spiel ist durch das Echtzeit-Kampfsystem wesentlich schneller und actionreicher als viele seiner Vorgänger. Für langjährige Fans der Final-Fantasy-Reihe eine möglicherweise ungewohnte, aber lohnenswerte Umstellung, für Freunde bildgewaltiger Actionsequenzen, ein sehr schön inszeniertes, manchmal etwas brutales, aber nicht übermäßig schweres Abenteuer und für Gamer, die lange, düstere Geschichten im Stil von Games of Thrones mögen, ein Fest.

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