Mann mit Kopfhörer und integriertem Luftbügel
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Ein neues Wearable führt dem Träger Frischluft zu und reduziert den Umgebungslärm.

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Der Kopfhörer, der auch die Luft filtert

Der Kopfhörer, der auch die Luft filtert

Bei Dyson denken die meisten vermutlich an Staubsauger. Doch nun bringt die britische Firma ihr erstes Wearable heraus: Einen Kopfhörer, der mit einem persönlichen Luftfilter verknüpft ist. Gedacht ist es insbesondere für Menschen in Großstädten.

Musik hören und dabei saubere Luft einatmen: Das soll das erste Wearable der vor allem für ihre Staubsauger bekannten Firma Dyson ermöglichen. Gedacht ist es insbesondere für Menschen in Großstädten mit schlechter Luft und hohem Lärmpegel.

Kopfhörer filtert Staub, Pollen und Bakterien aus der Luft

Kompressoren in den Ohrmuscheln des Kopfhörers saugen die Umgebungsluft an, die dabei einen dopellagigen Filter durchströmen. Diese Filter sind elektrostatisch geladen und fangen nach Unternehmensangaben bis zu 99 Prozent der Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometer auf, also auch Staub, Pollen und Bakterien.

Der mit Kalium angereicherte Kohlefilter soll die Atemluft zudem von Stadtgasen wie Stickstoffdioxid und Ozon reinigen. Die so gereinigte Luft wird dann an ein Visier weitergeleitet, das Mund und Nase bedeckt und dem Träger saubere Luft zuführt.

FFP2-Maske integrierbar

Auch wenn der "Dyson Zone" nicht explizit darauf getestet wurde, ob er das Coronavirus filtert, müsste er dafür geeignet sein: Coronaviren selbst haben einen Durchmesser von 0,12–0,16 Mikrometer, werden aber in der Regel als Bestandteil größerer Partikel ausgeschieden. Und die Filter im Dyson Zone sollen ja alles rausfiltern, was größer als 0,1 Mikrometer ist.

Wer will, kann auch eine FFP2-Maske in einen eigens dafür geschaffenen Aufsatz einsetzen, der wiederum mit dem Visier verbunden ist. Das geht mit einer handelsüblichen Maske, Dyson bietet aber auch speziell dafür angefertigten "FFP2-Gesichtsabdeckungsaufsatz" an.

Schlechte Luft und hohe Lärmbelastung in Großstädten

Gedacht ist das Gerät vor allem für Menschen, die in Großstädten leben. Dort ist zum einen die Luft schlecht: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 9 von 10 Menschen weltweit Luft einatmen, welche die von der WHO empfohlenen Schadstoffgrenzwerte überschreitet.

Zum anderen ist es in Großstädten laut: Schätzungen zufolge sind mehr als 100 Millionen Menschen in Europa einer langfristigen Lärmbelastung ausgesetzt, die über den WHO-Richtwerten liegt.

Deswegen verfügt der Dyson Zone über ein dreistufiges System zur aktiven Geräuschunterdrückung, das unerwünschte Umgebungsgeräusche und Motortöne abschwächt.

Der Filter-Kopfhörer soll im Herbst auf den Markt kommen, ein Preis wurde zunächst nicht genannt. Auch Angaben zur Batterielaufzeit und dem Gewicht des Geräts gibt es noch nicht.

Sechs Jahre Entwicklungszeit

Der Dyson Zone ist über einen Zeitraum von sechs Jahren entwickelt worden. Dabei kamen mehr als als 500 Prototypen zum Einsatz.

Das Gerät baut auf den Erfahrungen der Firma mit Luftstrom- und Filter-Technologien auf. Dyson ist nicht nur auf dem Staubsauger-Markt aktiv, sondern auch im Geschäft mit Haartrocknern und Luftfiltern für Innenräume vertreten.

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