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Dating-Plattformen machen Beziehungen bunter

Disko, Arbeit, Freunde: Früher lernte man die große Liebe meist in seinem näheren Umfeld kennen. Mittlerweile allerdings funkt es vor allem auf Online-Plattformen. Das hat offenbar Auswirkungen auf die Beziehungen. Von Christian Schiffer

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Früher haftete Onlinedating-Plattformen ein Schmuddel-Image an, heute ist es hingegen völlig normal seinen zukünftigen Partner im Netz kennenzulernen. Wenn es darum geht, die nächste Beziehung einzufädeln, rangieren Dating-Plattformen bei heterosexuelle Menschen mittlerweile auf Platz zwei, nur über gemeinsame Freunde finden Liebesssuchende noch öfter zusammen. Bei homosexuellen Menschen sind Dating-Plattformen sogar der mit Abstand häufigste Methode, um jemanden neues kennenzulernen.

Das Netz macht Milieus durchlässiger

Diese Entwicklung könnte Auswirkungen auf die Beziehungen haben, vermuten die Wissenschaftlern Josue Ortega von der University of Essex in Großbritannien und Philipp Hergovich von der Universität Wien. In einer Studie zeigen sie, dass das Aufkommen von Online-Dating mit der Vermischung von Ethnien korreliert und es öfter vorkommt, dass beispielsweise ein afro-amerikanischer Mann eine weiße Frau heiratet und umgekehrt. Seit 1995 steigt der Anteil solcher Paare an, um diese Zeit gingen auch die ersten Dating-Plattformen online.

Weniger Scheidungen bei Online-Liebe?

Auch Tinder habe vermutlich noch einmal dazu beigetragen, dass Ehen und Partnerschaften heute diverser sind, als früher. Die Berechnungen der Wissenschaftler zeigen zudem, dass Ehen in einer Gesellschaft, in der Online-Dating möglich ist, durchschnittlich länger halten. Was sie mit ihrem Modell allerdings nicht zeigen konnten ist, ob gemischt-ethnische Ehen grundsätzlich beständiger sind als nicht gemischte. Es gibt andere Studien die nahelegen, dass solche Ehen häufiger geschieden werden.