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Trump, Bannon und der Poldi-Fake von "Breitbart"

Die rechtspopulistische Webseite „Breitbart“ gilt unter der Leitung von Steve Bannon als Verbündeter von US-Präsident Trump. Nun eine Blamage: Das Portal erklärte auf einem Foto Fußballweltmeister Lukas Podolski zum Flüchtling. Von Joseph Röhmel

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3 am Sonntag.

Das amerikanische Internetportal "Breitbart News" gilt als rechtspopulistisch. Erst vor wenigen Tagen wurde Steve Bannon, nachdem er seinen Platz im Team von US-Präsident Donald Trump geräumt hatte, erneut zum Leiter der Seite ernannt.  

Mit Schwimmweste und Deutschlandtrikot

Nun sorgt "Breitbart" wohl unfreiwillig für eine Satire im Netz. Lukas Podolski - ein Flüchtling aus Nordafrika? Der britische Ableger des Portals bebildert einen Bericht über Schleuserkriminalität in Spanien mit dem Foto eines gut gelaunten Podolski. Mit Sonnenbrille und mit zum Victory-Zeichen gespreizten Fingern hockt er als Mitfahrer auf einem Jetski. Das Bild stammt von der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

In dem Artikel von "Breitbart" heißt es, die spanische Polizei habe einer Gruppe von Schleusern das Handwerk gelegt, die Menschen per Jetski über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien gebracht haben sollen. In der Kommentarspalte regen sich Nutzer darüber auf, wie sich ein Flüchtling eine teure Sonnenbrille oder Marken-Sportshorts leisten kann. Podolski trägt auf dem Bild unter einer Schwimmweste das Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Auf Twitter machen sich die Menschen dagegen eher lustig über die Panne. "Der arme Lukas Podolski. Jetzt muss er schon als Fake-News Bebilderung bei Breitbart herhalten", schreibt eine Userin. Ein anderer User textet: "Nachdem Breitbart das aufgedeckt hat, will jetzt Gauland auch Lukas Podolski nicht mehr als Nachbarn!"

"Wieder die Hände an den Waffen"

Was Steve Bannon dazu sagt? Nur kurze Zeit, nachdem er das Weiße Haus verlassen hatte, leitete er bereits wieder eine Redaktionssitzung bei "Breitbart". Und er hatte eine Botschaft: 

"Jetzt habe ich die Hände wieder an den Waffen." Steve Bannon, im Interview mit der Internetseite Weekly Standard

US-Präsident Donald Trump scheint Bannon weiter zu mögen. Er hat seinem ehemaligen Chefstrategen gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. "Steve Bannon wird eine harte und kluge neue Stimme bei BreitbartNews sein ... vielleicht sogar besser als zuvor. Fake News braucht die Konkurrenz", schrieb er erst am Samstag auf Twitter.