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Der verstorbene Schauspieler Andreas Schmidt

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Schauspieler Andreas Schmidt gestorben

Andreas Schmidt war ein Charakterkopf, spielte in vielen TV-Produktionen mit und wurde in "Sommer vorm Balkon" als Kinodarsteller bekannt. Seinen Rollen gab er etwas ruppig Jungenhaftes, nun ist der Schauspieler im Alter von nur 53 Jahren gestorben.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Andreas Schmidt war eine augenfällige Figur: groß, schlaksig – und mit leicht abstehenden Ohren an einem schmalen Kopf. Geschadet habe ihm sein Aussehen nicht, hat er einmal gesagt: Es sei sogar hilfreich gewesen, ein bisschen außergewöhnlich auszusehen.

Verletzlich, ruppig, schräg

Schmidt hatte etwas Jungenhaftes und konnte seinen Rollen etwas sehr Verletzliches geben, genauso gut aber auch Verzweiflung oder Aggression verkörpern. Er war in vielen Fernsehserien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“ auf. Sein Kinodebüt gab er 1997 in der Krimikomödie „Peng! Du bist tot!“, ein Jahr später fiel er in „Plus-Minus Null“ des irischen Regisseurs Eoin Moore auf - als Bauarbeiter am Potsdamer Platz, der sich in eine bosnische Prostituierte verliebt.

Schwierige Kindheit

Schmidt spielte oft die einfachen Leute mit kompliziertem Charakter, und er hatte ein ausgesprochen komödiantisches Talent. Geboren wurde er 1963 in Heggen im Sauerland. Sein Vater war Alkoholiker, der Sohn flüchtete sich in die Welt der Bücher, spielte in einer Band, studierte später Germanistik und Philosophie. Nebenbei besuchte er Schauspiel- und Regieseminare.

Mit seinem Auftritt in Andreas Dresens „Sommer vorm Balkon“ (2005) wurde er als Kinodarsteller bekannt, für „Fleisch ist mein Gemüse“ (2009) erhielt er den Deutschen Filmpreis. Und Schmidt gehörte zur Schauspielerriege des mit dem Oscar prämierten Dramas „Die Fälscher“ über ein Geldfälscherkommando im KZ Sachsenhausen.

Andreas Schmidt lebte zuletzt mit seiner Familie in Berlin, nun ist der Schauspieler im Alter von nur 53 Jahren nach längerer Krankheit gestorben.