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Szenenausschnitt aus "Isle of Dogs"

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Neu im Kino: "Isle of Dogs" von Wes Anderson

Auf den Hund gekommen – Hollywood-Regisseur Wes Anderson hat aus einer Dystopie einen bezaubernden Animationsfilm gemacht. Der spielt in einem Japan der Zukunft und eröffnete die Berlinale im Februar. Von Moritz Holfelder

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

„Isle of Dogs“ ist nach „Der fantastische Mr. Fox“ Wes Andersons zweiter Stop-Motion-Animationsfilm. Bei dieser Trickfilmtechnik, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Georges Méliès entwickelt wurde, nimmt man jedes Bild einzeln auf. Die Figuren werden in der Bewegung und Mimik immer wieder leicht verändert, so dass später auf der Leinwand alles im Fluss ist. Bei Anderson wird Stop Motion zu einem erfrischenden Gegengewicht zur heutigen Flut von Computeranimationen – voller handwerklicher Leidenschaft und ganz eigene Welten kreierend.

Plädoyer für eine Gesellschaft des Miteinanders

„Isle of Dogs“ ist kein netter Animationsfilm für Kinder, sondern ein dystopisches Märchen. Mit vielen politischen Anspielungen auf Umweltzerstörung oder Rassismus entwickelt sich eine packend inszenierte Geschichte der Solidarität mit Lebewesen, die verbannt und vernichtet werden sollen. Wenn die Hunde zu Beginn in einer Müll-Seilbahn auf die Insel verfrachtet werden und zusammengepfercht in einer schwebenden Lohre sitzen, bevor sie abgekippt und entsorgt werden, sind das ungemein berührende Bilder von Ausgrenzung und dem schonungslosen Umgang mit wehrlosen Minderheiten. Der korrupte Bürgermeister von Megasaki ist ein diktatorischer Katzenfreund. Ausgerechnet sein zwölfjähriger Pflegesohn wird dann aus Liebe zu seinem Hund zu einem der Retter der besten Freunde des Menschen. Gemeinsam mit vielen weiteren Mitstreitern und vor allem den Hunden selbst holt er die Vierbeiner aus der Verbannung zurück.

Hollywoodstars leihen den Hunden ihre Stimme

Im Original leihen berühmte Schauspieler und Schauspielerinnen den Hunden ihre Stimmen, darunter Bryan Cranston, Bill Murray, Scarlett Johansson, Greta Gerwig, Frances McDormand, Edward Norton und Jeff Goldblum. In der gelungenen Synchronisation sind die deutschen Sprecher dieser Hollywood-Stars zu hören.

„Isle of Dogs“ - ein vielsprachiges, in Japan spielendes Hundeabenteuer, das mit seinen vielen kuriosen Wendungen schon bei der Berlinale als Eröffnungsfilm begeisterte. Wes Anderson wurde als bester Regisseur des Festivals ausgezeichnet – vollkommen zurecht!