Nach zwölf Jahren tritt Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ab. An diesem Sonntag übernimmt ganz offiziell sein Nachfolger, der bisherige Münchner Regionalbischof Christian Kopp in einem Gottesdienst in Nürnberg das Amt.
"Ich finde, dass wir in der Evangelischen Kirche in Bayern unglaublich tolle Menschen haben, die viel bewegen", sagt Kopp.
Der 59-Jährige weiß, dass er die Kirche nur gemeinsam mit den vielen Ehrenamtlichen vor Ort in den Gemeinden verändern kann. Das hat er in den vergangenen vier Jahren gelernt, in seiner Amtszeit als Regionalbischof. Deswegen hat er mit seinem Team das Projekt "Einfach Mitmachen" gestartet, mit dem Ziel, Ehrenamtliche bei ihren Ideen und Aktionen zu unterstützen.
Soldat, Theologie-Student, Pfarrer, Bischof
Geboren wurde Kopp in Regensburg, seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Rummelsberg im Nürnberger Land und Garmisch-Partenkirchen. Sein Jugendpfarrer brachte ihm Meditation und Gebet nah. Wäre es nach seinem Vater gegangen, würde Christian Kopp heute bei der Bank arbeiten. Gegen dessen Willen entschied er sich erst für den Wehrdienst, dann für das Theologiestudium in Erlangen. Dort lernte er seine heutige Frau Julia kennen, ebenfalls Theologin.
"Ich liebe an ihm seinen Humor, der tut auch der Kirche gut", sagt Julia Rittner-Kopp. Das Paar hat eine Tochter und zwei Enkelkinder. In ihrer Freizeit gehen sie gerne in Kino, ins Theater oder ins Museum. Auch Sport treibt Kopp gern.
Optimist trotz Mitgliederschwund, Missbrauch, Mangel an Personal
"Ich glaube, dass wir Menschen immer die Fähigkeit haben, etwas Neues zu beginnen, nach vorne zu schauen", sagt Christian Kopp. Der überzeugte Optimist spricht ungern von Krisen, sondern vielmehr von Veränderungsprozessen. Er weiß, welche Herausforderungen vor ihm liegen. Immer mehr Menschen verlassen die Evangelische Kirche, 2022 waren es so viele wie die Stadt Freising Einwohner hat: etwa 50.000.
Nicht nur die Gläubigen werden weniger, auch an Pfarrerinnen und Pfarrerinnen mangelt es. Auch sexueller Missbrauch beschäftigt die evangelische Kirche, immer wieder kommen neue Fälle ans Licht und Ende Januar soll eine große Studie dazu vorgestellt werden. Trotzdem glaubt Kopp an die Zukunft der Kirche.
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