"Yolo!" Vanitas, die Vergänglichkeit unseres Lebens, ist offensichtlich ein Dauerbrenner. Was im Barock populär war, ist es offenbar auch heute noch. Bereits zum zweiten Mal steht "Yolo" (You only live once, auf deutsch: Du lebst nur einmal) auf der Longlist zum Jugendwort des Jahres. Es ist das moderne Carpe Diem: Die Aufforderung, Chancen zu nutzen und Risiken einzugehen.
Longlist: Zehn Begriffe stehen zur Auswahl
Vor über zehn Jahren, im Jahr 2012, wurde "Yolo" schon einmal zum Jugendwort des Jahres gewählt. Nun ist es wieder auf der Liste gelandet, zumindest auf der Longlist. Die Vorauswahl fand von Anfang Juni bis Anfang August im Internet statt. Zehn Begriffe stehen nun auf der Website des Langenscheidt-Verlags zur engeren Auswahl.
Neben "Yolo" haben es auch ein paar andere alte Bekannte auf die Liste geschafft. "Digga" zum Beispiel, oder "Kerl", beides Ausdrücke, die als Anrede für Kumpel oder Freunde dienen. Auch "goofy" (auf deutsch: tollpatschig, komisch) dürfte einigen etwas sagen.
Verkündung des Gewinner-Worts im Oktober
Weniger bekannt dürfte dagegen das Akronym "NPC" sein: "Non-Player-Character", ein abwertender Ausdruck, der klarstellen soll, dass jemand unwichtig ist, ein Nebendarsteller sozusagen - kein "Player" eben. Ähnliches gilt für "Rizz", ein Begriff, der das Flirtvermögen einer Person beschreibt ("Er/ Sie hat richtig Rizz!").
Bis zum 20. September kann man abstimmen, welcher Ausdruck es auf die Shortlist schaffen soll. An der Abstimmung darf zwar jeder teilnehmen, für die Auswertung berücksichtigt werden jedoch nur die Stimmen der Teilnehmer zwischen zehn und 20 Jahren. Die endgültige Entscheidung wird am 22. Oktober bekanntgegeben, erstmals übrigens im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Außerdem sei man "in Vorbereitungen, das Wort zeitgemäß zu verkünden", teilt Langenscheidt geheimnisvoll mit.
Die Wahl zum Jugendwort des Jahres gibt es seit 2008. Sieger bisher waren zum Beispiel "Gammelfleischparty (2008), "lost" (2020), die Fremdschäm-Vokabel "cringe" (2021) und letztes Jahr: "smash".
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