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Chinesischer Künstler Ai Weiwei

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"Human Flow" unter 170 Doku-Oscar-Kandidaten

"Human Flow" unter 170 Doku-Oscar-Kandidaten

Der Dokumentarfilm "Human Flow" über die globale Flüchtlingskrise des in Berlin lebenden Chinesen Ai Weiwei ist unter den 170 Filmen, die sich um den Doku-Oscar 2018 bewerben. Das gab die Oscar-Akademie in Beverly Hills bekannt.

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Die deutsche Ko-Produktion des Künstlers Ai Weiwei wurde in Flüchtlingscamps in 23 Ländern gedreht. Der Film mit Interviews zahlreicher Betroffener war im September bei den 74. Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt worden.

Unter den Oscar-Kandidaten ist auch die österreichische Produktion "Ein deutsches Leben" über die gebürtige Berlinerin Brunhilde Pomsel, die von 1942 bis 1945 als Sekretärin für den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels tätig gewesen war. "Noch immer eine unbequeme Wahrheit – Die Zeit läuft", Fortsetzung der 2007 mit einem Oscar ausgezeichneten Klima-Doku "Eine unbequeme Wahrheit" mit dem ehemaligen US-Vizepräsident Al Gore, geht ebenfalls ins Oscar-Rennen. Von den 170 Kandidaten werden in einer Vorauswahl 15 Anwärter bestimmt, von denen fünf in die Endrunde kommen. Die 90. Oscar-Verleihung findet am 4. März in Hollywood statt, die Nominierungen dafür werden am 23. Januar bekanntgegeben.

Spezialpreis für Iñárritu

Den selten vergebenen "Special Award" erhält der mexikanische Starregisseur Alejandro González Iñárritu für seinen Virtual-Reality-Film "Carne y Arena" (Fleisch und Sand). Damit solle die "visionäre Erzählkunst" des 54-Jährigen gewürdigt werden, erklärte der Akademie-Vorstand. Iñárritu und sein Kameramann Emmanuel Lubezki hätten mit dem "stark emotionalen Werk über Migranten neue Türen für filmische Wahrnehmung" geöffnet, sagte Akademie-Chef John Bailey. Die Trophäe soll am 11. November im Rahmen der Governors-Awards-Gala in Los Angeles übergeben werden.

Zuschauer "erleben" Kurzfilm

"Carne y Arena" beruht auf Erfahrungen von Migranten, die den gefährlichen Weg von Mexiko in die USA geschafft haben. Die Zuschauer laufen mit einer Datenbrille barfuß durch einen mit Sand ausgelegten Raum, während sie die Schilderungen der Flüchtlinge hautnah erleben. Derzeit wird das Werk als Installation im Los Angeles County Museum of Art sowie im Tlatelolco Museum in Mexico City gezeigt.

Zuletzt hatte die Oscar-Akademie 1996 einen "Special Award" für Pixars "Toy Story", den ersten komplett computererzeugten Spielfilm der Welt, verliehen.