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Installation auf der vergangenen documenta

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Findungskommission: Suche nach neuer documenta-Leitung beginnt

In Kassel beginnt die Suche nach einer Leitung für die nächste Leistungsschau der Weltkunst im Jahr 2022. Es wird die 15. Ausgabe der documenta sein, die zuletzt defizitär war. Künftig im Mittelpunkt: Digitale Medien und interkultureller Dialog.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Ob die nächste documenta überhaupt stattfindet, war kurzzeitig fraglich: Der Pole Adam Szymczyk hatte seine Schau 2017 mit einem furchteinflößenden Defizit von 5,4 Millionen Euro abgeschlossen, hauptsächlich deshalb, weil die 14. documenta in Athen und Kassel stattfand. Die Kosten für den „Ableger“ in Griechenland gerieten außer Kontrolle, die Empörung bei Stadt und Land Hessen war groß. Die Geschäftsführerin Annette Kulenkampff musste gehen, sie hatte wohl den Überblick verloren.

Internationale Kommission

2022 soll alles besser werden. Die künftige Generaldirektorin Sabine Schormann stellte eine Findungskommission zusammen, die sich um eine neue künstlerische Leitung bemühen soll. Traditionell darf jeder documenta-Chef nur einmal kuratieren, wobei auf internationale Vernetzung Wert gelegt wird. Wer dafür in Frage kommt, darüber müssen sich jetzt der Belgier Philippe Pirotte, im Hauptberuf Rektor der Frankfurter Städelschule, die Südafrikanerin Gabi Ngcobo, Kuratorin der Berlin Biennale und Ute Meta Bauer, die in Singapur als Gründungsdirektorin des dortigen Zentrums für zeitgenössische Kunst arbeitet, einig werden. Außerdem dabei sind der Holländer Charles Esche, Direktor des Van Abbemuseums Eindhoven, der indische Künstler Amar Kanwar, Frances Morris, die Direktorin der Tate Modern London, Elvira Dyangani Ose, ab September 2018 Direktorin von „The Showroom“ in London und Jochen Volz, Direktor der Pinacoteca do Estado de São Paulo.

Entscheidung bis Anfang 2019

Sabine Schormann, die ab November die Verwaltung der documenta übernimmt, sagte zu ihrer Auswahl der Kommissionsmitglieder:

"Die große Expertise, breite Vernetzung in den Kosmos der zeitgenössischen Kunst und die unterschiedlichen künstlerischen und kuratorischen Haltungen der Mitglieder stimmen mich zuversichtlich, dass es gelingen wird, bis Anfang nächsten Jahres eine überzeugende Kuratorenpersönlichkeit berufen zu können. Ich persönlich bin sehr gespannt, wohin die Reise gehen wird, und ob im Zentrum der d 15 eher Fragen der Teilhabe und Partizipation, der interkulturellen Vernetzung, der Performanz und des Diskurses, der digitalen Medien oder des Umgangs mit dem öffentlichen Raum stehen werden, um nur einige denkbare Ausrichtungen zu nennen." Sabine Schormann

Kassels Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef Christian Geselle würdigte, dass die documenta „voll im Zeitplan“ liege. Die Kunstschau sei ein „imageprägender Schatz“ für die Stadt.