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Büchner-Preisträgerin und Amerika-Reisende Felicitas Hoppe

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Felicitas Hoppes Amerikareise "Prawda"

Im Death Valley findet sie ein Opernhaus, in Schenectady die "elektrische Stadt", in Jacksonville wirbelt ein Twister durch die Luft. Felicitas Hoppe unterwegs durch die USA, auf der Spur von Ilf & Petrow vor 80 Jahren. Von Cornelia Zetzsche

"… plötzlich herrscht jene Dunkelheit, in die die Geschichte des menschlichen Fortschritts bis heute gehüllt ist, jene kurze Geschichte zwischen Leben und Tod …" Aus: "Prawda",

So schreibt Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe mit Blick auf die "elektrische Stadt" Schenectady, Upstate New York, sie besucht das Museum für Fortschritt und Wissenschaft und sieht die zwei Seiten der Technik: das vollautomatische Haus und den Elektrischen Stuhl.

10 000 Kilometer

Schenectady ist eine Station ihrer 10 000-Kilometer-Reise durch die USA. In Red Ruby, einem roten Ford Explorer, geht’s zu viert diagonal durchs Land, immer auf der Spur von Jlja Ilf und Jewgenij Petrow, zwei russischen Satirikern, die 80 Jahre zuvor, Amerika durchquerten, auf der Suche nach dem "wahren Amerika" und dem "neuen Menschen".

"Das eingeschossige Amerika"

Felicitas Hoppe erlebt den US-Wahlkampf 2016, die beiden Russen reisen in den 30er Jahren zur Zeit Stalins und der Weltwirtschaftskrise, festgehalten in der Reiseerzählung "Das eingeschossige Amerika".

"Sie reisen los und sehen, dass ein Großteil des riesigen Landes, das für uns immer aus Wolkenkratzern besteht, eigentlich über weite Strecken eingeschossig besiedelt ist. Der Traum des Durchschnittsamerikaners ist und bleibt sein Eigenheim." Felicitas Hoppe

"Prawda"

Etwas näher an der Realität als in anderen Romanen, trotzdem phantastisch, folgt Felicitas Hoppe den beiden Satirikern Ilf & Petrow, beschreibt die USA heute, ist sprachlos angesichts der Wüste, gerät in einen Twister, trifft seltsame Gestalten und verspricht nichts weniger als "Prawda", "Wahrheit".

 "Im Erzählen kommt man Dingen auf die Spur die man anders nicht entdeckt davon bin ich überzeugt. Das Erzählen ist kein Betrugsspiel und kein Lügenspiel oder wie ich ja gerne sage Es ist ehrliche Erfindung.“ Felicitas Hoppe

Felicitas Hoppe: „Prawda“, S.Fischer , 20 EUR