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EW: Interner Streit auf Mitgliederversammlung erwartet

Am Abend treffen sich die Mitglieder der Festspiele Europäische Wochen zu einer außerordentlichen Versammlung. Nach der Trennung von Intendant Thomas E. Bauer und dem Bekanntwerden einer riesigen Finanzierungslücke ist der Aussprachebedarf groß.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Europäischen Wochen befinden sich in der größten Krise ihres Bestehens. Nach der aufsehenerregenden Trennung vom einstigen Hoffnungsträger und Intendanten Thomas E. Bauer wurde jetzt bekannt, dass die diesjährigen Festspiele eine Finanzierungslücke in ungeahnter Höhe aufweisen. Nach BR-Informationen handelt sich um 300.000 Euro. Die EW werden im Sommer zwar stattfinden, allerdings in abgespeckter Form. Einige Aufführungen wie die "Zauberflöte" in Aldersbach und der "Jedermann" in Burghausen wurden gestrichen. Das alles gilt es auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung aufzuarbeiten. 

Warum taucht das Finanz-Defizit jetzt erst auf?

EW-Vorstandsvorsitzende Rosemarie Weber dürfte auf dieser Sitzung viel Gegenwind spüren. Sie und ihre Vorstandskollegen haben viele Kritiker. Einige von ihnen wollen die Vorstandschaft stürzen und Ex-Intendant Bauer zurückholen. Zur Finanzierungslücke sagte Weber dem BR:

"Eines will ich mal klarstellen: Wir sind weder zahlungsunfähig noch überschuldet. Dass ein Haushaltsplan überschritten wird, kam bei den EW immer wieder vor. Wir müssen jetzt halt reagieren - und sind durch das Entgegenkommen einiger Künstler und die Hilfe einiger Sponsoren auf einem guten Weg. Ich bin mir sicher, dass alles passend wird." Rosemarie Weber

Das Defizit im Budget sei erst jetzt bekannt geworden, weil der Vorstandschaft erst seit ein paar Tagen korrekte Zahlen vorliegen, sagt Weber. Eine deutliche Kritik an Thomas E. Bauer.

Pankraz Freiherr von Freyberg: ein möglicher Retter?

Als Retter der EW immer wieder im Gespräch: Ex-Intendant Pankraz Freiherr von Freyberg, der von 1995 bis 2011 künstlerischer Leiter der Festspiele war. Ob er wieder mitmischen will? Offiziell äußern will sich von Freyberg dazu nicht. Allerdings bot er seine Hilfe bei der Suche nach Sponsoren an. Was die Suche nach einem neuen Intendanten angeht, sagte der 73-Jährige: "Meiner Meinung nach muss es eine - am besten europaweite - Ausschreibung geben. Und für mich ist klar, dass kein Musiker mehr Intendant werden darf."