Bildrechte: Münchner Lenbachhaus

Schülerinnen im Workshop

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"Dwelling Munich": Minihäuser von Charles Simonds

Der New Yorker Künstler baut überall auf der Welt für imaginäre Bewohner winzige Behausungen aus Ton, und nennt sie Dwellings. Gestern Abend wurde im Lenbachhaus das Buch "Dwelling Munich" vorgestellt. Von Moritz Holfelder

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Klingt ziemlich verrückt – dieses Erschaffen von winzigen Fantasielandschaften in einem urbanen Umfeld. Charles Simonds begann damit 1969, weil er aus seinem New Yorker Atelier raus und in der frischen Luft arbeiten wollte. Mit seinen vergänglichen Dwellings war er 1977 auch auf der documenta in Kassel. Für ihn sind die winzigen Häuser für die Little People seine eigene Phantasiewelt und zugleich künstlerische Intervention im öffentlichen Raum.

Workshops mit Schülern

Die Dwellings entstehen unangekündigt und überraschend, in Nischen und am Rand von urbanen Umbruchsituationen. Sie stehen aber auch in Schaufenstern, auf Mauervorsprüngen oder Fenstersimsen. In München baute Charles Simonds mehrere Dwellings, und wer sich auf die Suche macht, kann sie jetzt noch entdecken, etwa bei dem Kiosk Alles Wurscht am Nikolaiplatz.

Dazu hat Charles Simonds in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat Workshops mit Schülern und Flüchtlingskindern durchgeführt. Die Arbeiten waren alle in einer Ausstellung im Kunstraum zu sehen – und sind jetzt in dem soeben erschienen Buch „Dwelling Munich“ zusammengefasst.

Simonds möchte, wie er gestern sagte, mit seinen kleinen Fantasie-Behausungen nicht unbedingt die Welt besser machen, das sei eine Projektion, sondern er wolle vor allem die Menschen dazu bringen, sich stärker ihren Phantasien zu widmen.

Das Buch „Dwelling Munich“ ist beim Kunstraum München erschienen und kostet 24,- Euro.