Der Schauspieler Til Schweiger und seine Tochter, Jungschauspielerin Emma Schweiger
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Decker gegen Schweiger: Drehbuchautorin steht mehr Geld zu

Mit "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" hat Produzent und Hauptdarsteller Til Schweiger hohe Gewinne erzielt. Drehbuchautorin Anika Decker forderte vor dem Landgericht Berlin Gewinnbeteiligung. Und bekam heute nach jahrelangem Rechtsstreit Recht.

Der Drehbuchautorin Anika Decker steht eine höhere Beteiligung an den Gesamteinnahmen aus Til Schweigers Kinohits "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" zu. Das hat das Landgericht Berlin am Mittwoch nach jahrelangem Rechtsstreit entschieden.

Recht bekommen, aber kaum Geld gewonnen

Damit hat die Autorin mit ihrer Klage gegen die Produktionsfirma und Rechteinhaberin Barefoot Films sowie dem Medienkonzern Warner Bros. einen Erfolg erzielt – finanziell hat sie nicht viel davon. Laut Urteil ist ein Großteil ihrer Ansprüche verjährt. "Sie hätte viel früher Klage erheben müssen, weil sie wusste, dass die Filme im Kino so erfolgreich sind", sagte der Vorsitzende Richter Rolf Danckwerts.

Fairnessparagraph hilft Drehbuchautoren

Die Frage, die an diesem Mittwoch vor Gericht entschieden wurde, war, ob im Fall von Anika Decker der sogenannte "Fairnssparagraph" greift: Dieser Paragraph im Urheberrecht sieht eine Nachvergütung vor, wenn die ursprünglich vereinbarte Honorierung und die später erzielten Erträge in auffälligem Missverhältnis stehen. Die Filme von 2007 und 2009 zogen zusammen mehr als zehn Millionen Zuschauer an, "Keinohrhasen" war 2008 der erfolgreichste deutsche Film.

Nachdem "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" derart gigantische Kinohits wurden, fühlte sich Drehbuchautorin Anika Decker ungerecht bezahlt und forderte eine Offenlegung der Einnahmen aus den Kinohits, wozu auch Einkünfte aus DVD-Verkäufen, Streamingdiensten und Pay-TV gehören. Gegen "Barefoot Films" und "Warner Bros." hat sie das Auskunftsrecht 2020 erwirkt. Erst jetzt erst hat das Landgericht Berlin entschieden, ob für die Drehbuchautorin tatsächlich weitere Zahlungsansprüche bestehen.

Mit Material der dpa

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