"Wunderschön" – der Optimierungswahn der Frauen
Karoline Herfurths neuer Film "Wunderschön" untersucht, warum Frauen Idealbildern hinterherrennen: Leyla möchte vor allem gefallen, Julie quält der Drang zur Selbstoptimierung. Selbst wenn die Figuren manchmal etwas überspitzt erscheinen, die anrührende Komödie regt zum Nachdenken an. Der Humor: trocken und treffsicher.
Nora Tschirner als leicht überforderte Babysitterin in "Wunderschön" von und mit Karoline Herfurth (Filmszene).
"Ballade von der weißen Kuh"– Ein erschütternder Blick in den heutigen Iran
Minas Ehemann soll einen anderen Menschen getötet haben, darauf steht im Iran die Todesstrafe. Die Tragödie "Ballade von der weißen Kuh" beginnt mit dem tiefen Fall einer Frau und ihrer taubstummen Tochter, nachdem sie als Witwe kaum noch Rechte hat. Dann der Schock: Minas Mann wurde zu Unrecht hingerichtet. Ein starkes Gesellschaftsdrama von Behtash Sanaeeha und Maryam Moghadam, intensiv und sehenswert.
Mina ist Witwe und damit im Iran fast rechtlos. Wer ist dieser Fremde, der ihr Hilfe verspricht? Szene aus "Ballade von der weißen Kuh".
"Träume sind wie wilde Tiger" – Integration Bollywood-Style
Ranji und seine Eltern ziehen um, von Mumbai nach Berlin. Deutschland ist grau, die Integration schwierig. Aufgrund seiner Sehnsucht nach Bollywood-Kino versucht sich Ranji an einem Casting ... "Träume sind wie wilde Tiger" erzählt von der Enge des Alltags, von kleinen und großen Fluchten. Der deutsch-indische Culture-Clash mit Bollywood-Einlagen ist charmant, die Bildideen und Musicaleinlagen fantasievoll und mitreißend.
Vermisst seine indische Heimat und ganz besonders "Bollywood": Shan Robitzky in der Hauptrolle in "Träume sind wie wilde Tiger" (Filmszene).
"The Sadness" – Noch eine Zombie-Attacke, aber eine ungeheuer spannende
Ein mutiertes Virus breitet sich rasend schnell in Taipeh aus und verwandelt die Infizierten in Zombies. Für Junzhe und seine Freundin Kai Ting beginnt ein Kampf ums Überleben ... "The Sadness" zählt den zu härtesten Horrorfilmen der vergangenen Jahre und schaffte es erst im dritten Anlauf, ungeschnitten das FSK 18-Siegel zu bekommen. Der Film ist ein Brett, keine Frage, aber auch sehr, sehr gut. Unglaublich spannend – ein Fest für Genre-Fans.
Nicht nur, dass das Virus Menschen zu Zombies mutieren lässt, sie bleiben intelligent ... Szene aus "The Sadness" von Rob Jabbaz.
"In 80 Tagen um die Welt" – Neu-Adaption des Jules-Verne-Klassikers
Der überbehütete Passepartout träumt von der Ferne, ein vorbeisurfender Abenteurer namens Phileas Frogg wird zu seinem Reise-Kumpel: "In 80 Tagen um die Welt" ist eine fröhliche und etwas überdrehte Trickfilm-Odyssee um eine Wette, sehr frei nach dem Abenteuer-Roman von Jules Verne. Keine große Trickfilm-Kunst, für die Kleinen aber immerhin ein netter Kinonachmittag.
Tiere als Passepartout und Phileas Fogg: Szene aus Samuel Tourneux' "In 80 Tagen um die Welt".
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