Sie malt seit 2012 und hat sich auf Porträts spezialisiert: Gloria von Thurn und Taxis ist mit ihren Aquarellen und Ölgemälden in aller Munde, weniger bei den Kunstkritikern, aber umso mehr in den Medien. Das Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert jetzt 25 Arbeiten der Regensburger Schloss-Eigentümerin zum Abschluss der Sonderausstellung "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" , die noch bis zum 26. November zu sehen ist. Ausgestellt sind passend zum Thema Bilder kirchlicher Würdenträger: Bischöfe, Kardinäle, Päpste. Der aktuelle Pontifex Franziskus schaut in Gloria von Thurn und Taxis´ Version allerdings recht grimmig drein.
Titel wie "Der Nachdenkliche"
Viele ihrer Bilder, so die Ausstellungsmacher, trügen keine Namen, sondern Titel wie "Der Bischof", "Exzellenz", "Der milde Jesuit" oder "Der Nachdenkliche". Die meisten Arbeiten hätten "einen dynamischen Pinselduktus" und seien fast skizzenhaft. Die Werke zeigten eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit Amt und Person der Dargestellten. Im Mittelpunkt stehe "die Physiognomie der Porträtierten und durch die Unmittelbarkeit und Wiedererkennbarkeit" erhielten diese eine sehr persönliche, malerische Nähe zum Betrachter.
Chelsea Hotel brachte ersten Auftrag
Gloria von Thurn und Taxis malte anfangs nur Familienangehörige, Freunde und Personen, die eine Rolle in ihrem Leben spielten. Bald erhielt sie jedoch einen ersten größeren Auftrag. Das Chelsea Hotels in New York beauftragte sie mit einer Serie von Pastellzeichnungen berühmter Gäste – darunter Bob Dylan, Frida Kahlo und Jimi Hendrix. Nach dem Chelsea Hotel hatte Gloria von Thurn und Taxis in den vergangenen Jahren Ausstellungen in Paris, Rom und Berlin – eine Reihe, die nun mit einer kleinen Auswahl von Porträts geistlicher Würdenträger in Mannheim fortgesetzt wird. Geistliche spielen im Oeuvre der Fürstin eine große Rolle und verweisen auf ihre enge Verbindung zur römisch-katholischen Kirche. Sie gilt als Fan des bayerischen Papsts Benedikt XVI., weniger vom gegenwärtigen Reform-Papst Franziskus.Kirchenpolitisch vertritt die Adelige seit langem ausgesprochen konservative Positionen und löste damit immer wieder Debatten aus. Zur Ausstellungseröffnung in Mannheim wird sie persönlich anwesend sein.