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Felix Mitterer

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Autor der "Piefke-Saga": Felix Mitterer wird 70

Er bezeichnet sich als "Tiroler Heimatdichter und Volksautor". Gemütlich ist das aber nicht. Bekannt wurde Felix Mitterer durch die beißende Fernsehsatire "Die Piefke-Sage". Heute wird er 70 Jahre alt. Martina Boette-Sonner gratuliert.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Der Mitterer, das sagt er von sich selbst, ist bekennender Tiroler, obwohl er über ein Jahrzehnt in Irland gelebt hat. Seiner Familie und ihm war der Rummel um die Piefke-Saga irgendwann zu viel geworden, diesem Straßenfeger über die Deutschen in Österreich und die Auswirkungen des Massentourismus, Vor sieben Jahren ist er zurückgekehrt. Allerdings nach Niederösterreich. Mit Tirol, dem Bundesland, in dem er geboren wurde, ist er immer noch eng verbunden. Nach Telfs kommt er regelmäßig und engagiert sich fürs Tiroler Volksschauspiel.

Mit Tirol eng verbunden

Felix Mitterers Profession ist das Schreiben, von Drehbüchern und größtenteils dokumentarischen Theaterstücken. Meist geht es in seinen Werken um die Ausgestoßenen, die Minderheiten, die Verfolgten. Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass er selbst aus "prekären Verhältnissen" stammt: Felix Mitterer ist in einer Patchworkfamilie mit 13 Geschwistern aufgewachsen. Von der leiblichen Mutter wurde er an ein Landarbeiterehepaar gegeben und musste fortan mit den Adoptiveltern von einem Bauern zum anderen wandern. Schon damals träumte der kleine Junge davon, Schriftsteller zu werden, las deshalb alles was ihm so an Lesestoff in die Hände fiel. Interesse und Begabung fielen auch einem Lehrer auf, der ihn förderte

Vom Zollbeamten zum Theaterautor

Mitterer wurde dann zunächst weder Lehrer noch Schriftsteller, sondern Zollbeamter, eine doch eher akribische Tätigkeit, die er 11 Jahre ausübte und aus der er schließlich ausbrach, um sich seinen Berufstraum doch noch zu erfüllen. Fast 30 Theaterstücke und ebenso viele Drehbücher sind seither entstanden; Mitterer wurde ein Volksschriftsteller im besten Sinne. Seine Filme, seine Stücke sind in der politischen Wirklichkeit verortet und auch nach Jahrzehnten noch brisant. Wie zum Beispiel „Munde“, ein fünf Personen-Drama, das 1990 mit dem jungen Tobias Moretti aufgeführt wurde. „Munde“ ist den in Zeiten des Jugoslawien-Krieges angesiedelt. Schon damals enthielt es alle Probleme um Flucht, Angst und Vorurteile, die uns zur Zeit umtreiben.