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Symbolbild: Sammelabschiebung

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Wieder abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben

Trotz der jüngsten Anschlagsserie in Afghanistan sind erneut abgelehnte Asylbewerber von Deutschland nach Kabul abgeschoben worden. Wie viele genau, das wollten am Dienstagabend weder das Bundesinnenministerium noch die Bundespolizei mitteilen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Charterflug startete pünktlich um 19.58 Uhr vom Flughafen Leipzig/Halle aus, hieß es auf BR-Anfrage aus Regierungskreisen. Bayern habe sich mit diesem Flug als "Hardliner" präsentiert, teilte der Bayerische Flüchtlingsrat dem BR auf Anfrage mit. Denn vor allem aus Bayern kamen laut Flüchtlingsrat die abgelehnten Asylbewerber, aber auch aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hamburg. Thüringen und Bremen schieben derzeit generell nicht nach Afghanistan ab. Beide Länder werden von den Grünen mitregiert.

Solidaritätsdemo für Reza aus Bad Grönenbach

Nicht mit an Bord war offenbar der 31-jährige Afghane Reza aus Bad Grönenbach im Allgäu. Für ihn hatten am Samstagnachmittag noch Unterstützer in Memmingen demonstriert. Reza sei nie straffällig geworden, teilte die Caritas Augsburg mit. Der junge Mann, der im Iran geboren wurde und den Angaben zufolge in Afghanistan niemanden kennt, sei kurz vor dem Abflug in einen Zug Richtung Bayern gesetzt worden, erklärte der Bayerische Flüchtlingsrat. Er kritisierte erneut die Abschiebungen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR klassifiziere Afghanistan als Bürgerkriegsland. Dahin dürfe man nicht abschieben, so Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat. Er rügte auch, dass einer der aus Bayern Abgeschobenen bereits mit einer Deutschen verlobt gewesen sei.