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Trump verurteilt Erstürmung des Kapitols

Einen Tag nach dem Sturm auf das Kapitol durch seine Anhänger bemüht sich US-Präsident Donald Trump um Schadensbegrenzung. Nach massiver Kritik aus aller Welt verurteilte er die Krawalle.

Die Bilder von Trump-Anhängern, die das Kapitol in Washington belagern und gewaltsam in das US-Parlament eindringen, haben weltweit Entrüstung ausgelöst. Einen Tag später hat sich jetzt auch Präsident Trump distanziert. In einer via Twitter verbreiteten Videobotschaft sprach er von einem abscheulichen Angriff, der bei ihm wegen der Gewalt, Rechtlosigkeit und des Chaoses Empörung ausgelöst habe. Die Demonstranten hätten mit ihrer Aktion "den Sitz der amerikanischen Demokratie beschmutzt".

Trump erkennt Bidens Wahlsieg an

In der Botschaft erkennt Trump auch zum ersten Mal den Wahlsieg seines demokratischen Konkurrenten Joe Biden an.

"Jetzt hat der Kongress die Ergebnisse bestätigt. Am 20. Januar wird eine neue Regierung vereidigt. Mein Fokus liegt nun darauf, einen reibungslosen, geordneten und nahtlosen Machtwechsel zu gewährleisten. Dieser Moment erfordert Heilung und Versöhnung." US-Präsident Donald Trump

Rücktritte und Kritik in Trumps Kabinett

Wegen seiner Reaktion auf die Ausschreitungen war Trump massiv unter Druck geraten. Erst zwei Stunden nach dem Sturm aufs Kapitol hatte er sich an seine Anhänger gewandt und sie aufgefordert, nach Hause zu gehen - dabei aber auch hinzugefügt: "Ich liebe euch, ihr seid besonders." Zuvor hatte er die Krawalle mit einer Rede unweit des Kapitols, in der er seine Anhänger aufforderte, vor den Sitz des Kongresses zu ziehen und Stärke zu zeigen, maßgeblich mit ausgelöst.

Mehrere Mitglieder aus seiner eigenen Regierung kritisierten ihn daraufhin scharf, unter anderem Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin. Mittlerweile sind zwei Kabinettsmitglieder zurückgetreten. Verkehrsministerin Elaine Chao erklärte, der gewalttätige Angriff auf das Kapitol habe sie auf eine Weise erschüttert, die sie nicht ablegen könne. Bildungsministerin Betsy DeVos legte ihr Amt mit der Begründung nieder, dass es außer Frage stehe, dass Trump mit seiner Rhetorik einen Einfluss auf die Situation gehabt habe. Das sei für sie ein Wendepunkt gewesen.

Polizist stirbt nach Ausschreitungen

Im Zuge der Ausschreitungen kamen vier Menschen ums Leben, mehrere Beamte wurden verletzt. Wie die U.S. Capitol Police bestätigte, ist einer der Polizisten mittlerweile seinen Verletzungen erlegen. Medienberichten zufolge hat der Chef der Parlaments-Polizei, die für den Schutz des Gebäudes zuständig ist, seinen Rücktritt angekündigt.

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