Verband der Automobilindustrie kritisiert radikale Klimaschützer
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Ein Klimaaktivist sitzt am Donnerstag am Karlsplatz in der Münchner Innenstadt auf der Fahrbahn und blockiert die Straße.

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Verband der Automobilindustrie kritisiert radikale Klimaschützer

Die Autoindustrie fährt schweres Verbal-Geschütz auf: Die radikalen Klimaschützer hätten kein Interesse an Demokratie und Dialog, sagt Automobilverbandschefin Hildegard Müller im Zeitungsinterview. Die Aktivisten würden nur ihre Botschaften senden.

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat radikale Klimaschützer kritisiert. "Diese radikalen Aktivisten haben aber offensichtlich kein Interesse an Demokratie und Dialog", sagte Müller der "Welt am Sonntag". "Ich kann nicht erkennen, dass sie die Debatte suchen, beispielsweise mit den betroffenen Autofahrern diskutieren. Sie senden nur ihre Botschaften."

Verbandschefin Müller: "Zuhören wollen und zuhören können"

Zuhören zu wollen und zuhören zu können, sei aber notwendig, um gesellschaftliche Lösungen zu finden. "Die Bereitschaft, sich mit anderen Perspektiven auseinanderzusetzen, fehlt hier", sagte sie. "Es ist zudem absurd, Kunstwerke zu beschmieren. Ich lehne diese Protestform ab; alle demokratischen Kräfte sollten sich von dieser Bewegung distanzieren."

Proteste in Berlin und München

Klimaschützer hatten zuletzt wiederholt in Berlin und dann auch in München Straßen blockiert. Mitglieder der "Letzten Generation" sorgten auch für Aufsehen in Museen, wo sie sich an Gemälde klebten oder diese beschmierten.

Unfall in Berlin

In Berlin war am Montag eine Radfahrerin von einem Lastwagen erfasst und überrollt worden. Ein Spezialfahrzeug, das helfen sollte, die Verletzte unter dem Lastwagen zu befreien, stand nach Angaben der Feuerwehr in einem Stau auf der Stadtautobahn. Dieser soll durch eine Aktion der Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" ausgelöst worden sein. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete jedoch unter Berufung auf einen Einsatz-Vermerk, dass es nach Einschätzung der behandelnden Notärztin keine Auswirkungen auf die Rettung der verletzten Frau hatte, dass der sogenannte Rüstwagen nicht zur Verfügung stand. Die Radfahrerin starb nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend an ihren schweren Verletzungen.

Mit Informationen von dpa

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