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Probestart einer Minuteman III-Rakete

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USA wollen kleinere Atomsprengköpfe entwickeln

Die US-Streitkräfte wollen ihr Atomwaffenarsenal modernisieren: Neue Nuklearwaffen von kleinerer Größe sollen entwickelt werden und in erster Linie der Abschreckung gegenüber Russland dienen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Mittels dieser sogenannten taktischen Atomwaffen solle auf die Ausweitung der russischen Nuklearwaffenkapazitäten geantwortet werden, heißt es in einem Pentagon-Papier zur US-Atomwaffendoktrin.

 Durch die neuen Bomben soll das US-Atomwaffenarsenal zwar nicht ausgeweitet werden - sie sollen bisherige Sprengkörper ersetzen. Dennoch bricht die Regierung von Präsident Donald Trump durch die neue Doktrin mit dem Kurs von Vorgänger Barack Obama, der die weltweite Abschaffung von Atomwaffen zum Ziel erklärt hatte.

 "Die Strategie entwickelt Fähigkeiten mit dem Ziel, den Einsatz von Atomwaffen weniger wahrscheinlich zu machen", erklärte Trump. Zugleich werde die Abschreckung vor Angriffen gegen die USA und ihre "Verbündeten und Partner" vergrößert. 

Glaubhaftere Abschreckung durch "Mini-Nukes"

Das Pentagon argumentiert in dem 75-seitigen Papier, dass die strategischen Atomwaffen mit ihrem gigantischen Zerstörungspotenzial zur Abschreckung nicht reichten. Russland setzt demnach womöglich darauf, dass die USA diese Waffen niemals einsetzen würden - da das Risiko wegen eines zu befürchtenden atomaren Gegenangriffs von ähnlicher Dimension und der damit drohenden Vernichtung von großen Teilen der Menschheit zu hoch sei.

Die neuen kleinformatigen Atomwaffen - allgemein als "Mini-Nukes" bezeichnet - sollen so das Abschreckungspotenzial des US-Atomwaffenarsenals erhöhen. Rivalisierenden Staaten wie Russland werde dadurch ihr "irregeleitetes Vertrauen" genommen, dass sie bei einem Einsatz ihrer eigenen kleinen Atomwaffen nicht mit einem atomaren Gegeneinsatz der USA rechnen müssten.

Hiroshima war eine Mini-Bombe

Auch die kleinformatigen Atomwaffen haben immer noch eine enorme Sprengkraft, insofern ist die Bezeichnung "Mini-Nukes" verharmlosend. Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki würden nach heutiger Definition als "Mini-Nukes" eingestuft werden. Sie hatten eine Sprengkraft von etwa 15 und 20 Kilotonnen. Als kleine Atomwaffen gelten heute solche mit einer Sprengkraft von bis zu 20 Kilotonnen. 

Die Vereinigten Staaten haben derzeit geschätzte rund 7.000 Atomsprengköpfe in ihrem Arsenal, Russland einige hundert mehr.