Der führende Republikaner Mitch McConnell hat nach der jüngsten Äußerung von Donald Trump zur US-Verfassung deutliche Kritik am Ex-Präsidenten vermieden.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/J. Scott Applewhite

Haben die Republikaner Angst vor Donald Trump?

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

US-Republikaner: Wer hat Angst vor Donald Trump?

Wenn es um den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und seine Aussagen geht, seien sie auch noch so inkorrekt, scheint die republikanische Partei wie gehemmt zu sein. Jüngstes Beispiel ist Mitch McConnell. Er ist der Minderheitsführer im US-Senat.

Der führende Republikaner Mitch McConnell hat nach der jüngsten Äußerung von Donald Trump zur US-Verfassung deutliche Kritik am Ex-Präsidenten vermieden.

"Ich will damit sagen, dass es ziemlich schwierig wäre, als Präsident vereidigt zu werden, wenn man nicht bereit ist, die Verfassung zu achten",

sagte der republikanische Minderheitsführer im US-Senat am Dienstag (Ortszeit).

Er war gefragt worden, ob er ausschließen könne, Trump zu unterstützen, falls dieser zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 erkoren werden sollte.

  • Zum Artikel: Gericht verurteilt Trump-Firma wegen Steuerbetrugs

Trump wiederholt seine Wahllüge und...

Trump hatte am Wochenende die hinlänglich widerlegte These wiederholt, er sei durch Betrug um den Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2020 gebracht worden. Auf der von ihm gegründeten Social-Media-Plattform Truth Social schrieb der 76-Jährige dazu: "Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmaßes erlaubt die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, auch derjenigen, die in der Verfassung stehen." Trump legte nahe, die Wahl 2020 müsse wiederholt werden, wenn er nicht zum rechtmäßigen Sieger erklärt werden sollte.

Empörung bei Demokraten, wenig Kritik von den Republikanern

Daraufhin reagierten Demokraten und einige wenige Trump-Kritiker in den Reihen der Republikaner empört. Die Führungsriege seiner Partei verurteilte Trumps Aussage hingegen nicht - und hat auch in der Vergangenheit schweigend über viele seiner Provokationen hinweggesehen. McConnell war bereits früher der Frage ausgewichen, ob er sich hinter Trump stellen würde, falls dieser das parteiinterne Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gewinnen sollte.

"Alte Krähe"

Der 80-Jährige hat zwar immer wieder Kritik an Trump geübt, aber nie öffentlich mit ihm gebrochen. Trump geht McConnell regelmäßig verbal an und beleidigt ihn in seinen Reden als "alte Krähe".

Trump war bei der Präsidentenwahl 2020 dem Demokraten Joe Biden unterlegen, weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen. Vor drei Wochen hat Trump seine Kandidatur für die Präsidentenwahl 2024 erklärt.

Mit Informationen von dpa

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!