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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (li.) zu Besuch bei US-Präsident Donald Trump

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Trump und Macron bei Iran-Abkommen uneins

Beim Atom-Deal mit dem Iran gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Frankreich. Das erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump.

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Macron sagte, er sei offen für eine neue Vereinbarung mit Teheran, um das von Trump kritisierte Atomabkommen auf eine breitere Basis zu stellen. Trump bekräftigte seine harte Linie gegenüber dem Iran und drohte, wenn der Iran sein Atomprogramm wieder aufleben lasse, werde das Land "größere Probleme als jemals zuvor" bekommen. 

Trump: Atomabkommen ist "lächerlich" und "wahnsinnig"

Trump hatte das Abkommen, das die UN-Vetomächte sowie Deutschland 2015 unter seinem Vorgänger Barack Obama mit dem Iran geschlossen hatten, mehrfach scharf kritisiert. Das bekräftigte er nun. "Es ist lächerlich, es ist wahnsinnig. Es hätte nie geschlossen werden dürfen." Er ließ auch weiter offen, ob er einer Verlängerung der Vereinbarung, die bis zum 12. Mai erfolgen muss, zustimmen werde. "Niemand weiß es", sagte er. Er beklagte aber gegenüber Macron, dass in dem Abkommen weder das iranische Raketenprogramm noch die Aktivitäten Teherans in den Bürgerkriegen im Jemen und in Syrien behandelt würden.

Macron: Abkommen in größeren Zusammenhang stellen

Macron sagte, er und Trump wollten über ein neues Abkommen in größeren Zusammenhang sprechen, unter anderem mit Blick auf Syrien. "Wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen sichergehen, dass es keine Eskalation und keine nukleare Aufrüstung in der Region gibt", sagte Macron. Sollte es eine Einigung geben, würde das aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass Trump in der Zwischenzeit nicht die jetzige Vereinbarung aufkündigen kann.

Iran: Wenn die USA kündigt, kündigen wir auch

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte der Nachrichtenagentur AP, sein Land würde das dann höchstwahrscheinlich ebenfalls tun. Der Iran sei dann nicht länger an die internationalen Verpflichtungen des Abkommens gebunden und könnte damit die Urananreicherung wieder über die Grenzen dessen hinaus aufnehmen, was der Vertrag aus dem Jahr 2015 erlaubt.

Syrien: Trump relativiert Abzugspläne

Mit Blick auf Syrien relativierte Trump seine Pläne für einen raschen Abzug der amerikanischen Soldaten von dort. Er wolle die US-Truppen heimholen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass die USA dort einen starken und dauerhaften Fußabdruck hinterließen, sagte er. Er betonte aber, dass sowohl er als auch Macron kein Machtvakuum in Syrien schaffen wollten, das dann der Iran ausnützen könne.