Trump bezeichnete die Automobil- und Zulieferindustrie als Herzstück und wesentlich für die wirtschaftliche Stärke der Nation. Daher solle Ross untersuchen, ob die Einfuhr von Fahrzeugen und Autoteilen die nationale Sicherheit gefährde.
Aus dem Umfeld des Weißen Hauses verlautete, der Präsident habe neue Strafzölle in Höhe von 20 bis 25 Prozent vorgeschlagen. Unter dem Argument, Aluminium- und Stahleinfuhren bedrohten die nationale Sicherheit, hatte Trump bereits im März Strafzölle in Höhe von zehn und 25 Prozent verhängt.
Druckmittel in Nafta-Verhandlungen
Die Anordnung kommt zu einer Zeit, in der die Freihandelsgespräche mit Kanada und Mexiko auf Eis liegen. Gerade beim Thema Autoproduktion gibt es eine Hängepartie. Die Überprüfung könnte daher als Versuch gewertet werden, in den Verhandlungen mit den zwei Nachbarländern Einfluss geltend zu machen. US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte zuletzt gesagt, die Neuverhandlung des Freihandelspakts Nafta könne sich eventuell ins kommende Jahr ziehen.
"Steuer" auf Import-Autos
Fast die Hälfte aller in den Vereinigten Staaten verkauften Autos kommt aus dem Ausland. Viele von ihnen werden in Produktionsstätten in Kanada und Mexiko gebaut. Bei einem Treffen mit amerikanischen Autobauern hatte Trump jüngst versprochen, die Fahrzeugherstellung wieder mehr in die USA zu verlagern. Auto-Importe aus der Europäischen Union kritisierte er und drohte bereits damit, eine "Steuer" auf die entsprechenden Einfuhren erheben zu wollen.
"US-Arbeitnehmer werden bald glücklich sein"
Amerikas Nachbarn seien sehr "verwöhnt", weil in der Sache bislang niemand etwas unternommen habe, so Trump wenige S'tunden vor der Strafzoll-Androhung. Das, was sie einforderten, sei unfair. Die Arbeitnehmer in der US-Autoindustrie würden bald sehr glücklich sein, sagte Trump. Der Präsident will Nafta überarbeiten, um neben der inländischen Autobranche auch das Handelsbilanzdefizit mit Kanada und Mexiko zu reduzieren.