Bildrechte: picture-alliance/dpa
Audiobeitrag

60 Jahre Deutsche Bundesbank

Bildbeitrag
>

"Target2"-Risiken für die Deutsche Bundesbank

"Target2"-Risiken für die Deutsche Bundesbank

Hinter "Target2" steckt ein ausgeklügeltes Verrechnungssystem zwischen Notenbanken in der Eurozone. Bis zur Finanzkrise spielte es kaum eine Rolle, ob die Bundesbank anderen Notenbanken innerhalb dieses Systems einen Überziehungskredit gewährte.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse.

Die Ungleichgewichte sind über die Jahre größer geworden. Die Forderungen der Deutschen Bundesbank erreichen inzwischen mehr als 900 Milliarden Euro. Zu vergleichen ist das am ehesten mit einem zinslosen Überziehungskredit für die anderen Notenbanken. Diese Forderungen werden aber nie fällig gestellt, solange es die Eurozone gibt. Es war auch nie vorgesehen, die Salden irgendwann auszugleichen.

Risiko-Staaten aus dem Süden Europas

Die Notenbank Italiens schiebt inzwischen gut 440 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten vor sich her. Kaum jemand geht davon aus, dass diese Target-Schuld bei einem Euro-Austritt Italiens beglichen würde. Vergrößert haben sich diese Ungleichgewichte auch durch das Anleihen-Kaufprogramm der EZB und durch die Kapitalflucht aus den Südländern. So hat auch Spanien enorme Verbindlichkeiten. Über Target2 werden täglich mehr als 340.000 Transaktionen von den Banken abgewickelt. Hauptsächlich geht es dabei um normale Bankgeschäfte und um Warenlieferungen, zum Beispiel von Deutschland nach Italien. (Autorin: Margit Siller)