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Wahlhelferin bereitet in Bogota ein Wahllokal vor

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Stichwahl um Präsidentenamt in Kolumbien

Die Kolumbianer wählen heute einen neuen Präsidenten. Auf dem Wahlzettel der Stichwahl stehen ein rechtskonservativer und ein linker Kandidat. Das Ergebnis könnte entscheidend für den Fortgang des Friedensprozesses sein.

Die erste Runde der Präsidentschaftswahl vor drei Wochen hatte der rechtsgerichtete Kandidat Iván Duque mit 39 Prozent der Stimmen gewonnen. In der Stichwahl trifft er auf den linksgerichteten Ex-Guerillero Gustavo Petro, der in der ersten Runde mit 25 Prozent auf Platz zwei landete. Amtsinhaber und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos scheidet im August aus dem Amt aus.

Friedenspakt auf der Kippe

Die Abstimmung gilt als wegweisend für den künftigen Umgang mit dem international gefeierten, aber innenpolitisch heiklen Friedenspakt mit der linken Rebellengruppe Farc. Der Vertrag sollte den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit Hunderttausenden Toten und Millionen Vertriebenen beenden.

Wahl als indirektes Votum über Friedensprozess

Duque tritt wie sein politischer Ziehvater Uribe für eine Änderung von Kernelementen des Pakts ein. Konkret schwebt ihm etwa vor, eine Straffreiheit für Drogenkriminalität zurückzunehmen und ehemalige Anführer der Farc von politischen Ämtern auszuschließen. Mit seiner kritischen Haltung zum Abkommen greift Duque die Skepsis vieler Kolumbianer auf, die es für zu lax gegenüber den Ex-Rebellen halten.

Sein Kontrahent Petro will hingegen an dem Vertrag festhalten.