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Staatssekretärin Sawsan Chebli

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Staatssekretärin fordert Pflicht-KZ-Besuch für Asylbewerber

Staatssekretärin fordert Pflicht-KZ-Besuch für Asylbewerber

Die SPD-Politikerin und Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli spricht sich dafür aus, dass Asylbewerber verpflichtend ein Konzentrationslager besuchen sollen. KZ-Besuche sollten zum Bestandteil von Integrationskursen werden.

Sie halte es für sinnvoll, "wenn jeder, der in diesem Land lebt, verpflichtet würde, mindestens einmal in seinem Leben eine KZ-Gedenkstätte besucht zu haben", sagte Chebli zu "Bild am Sonntag". Das gelte "auch für jene, die neu zu uns gekommen sind."

Chebli: "Besorgniserregende Entwicklung bei muslimischen Einwanderern"

Chebli, selbst Tochter palästinensischer Flüchtlinge, ergänzte, sie beobachte bei der dritten Generation muslimischer Einwanderer eine besorgniserregende Entwicklung: "Sie tut sich deutlich schwerer mit der Identifikation mit Deutschland als meine. Das hat nicht nur, aber auch etwas mit Diskriminierungs- und Ablehnungserfahrungen zu tun." Wenn sich der emotionale "Rückzug" dieser jungen Leute verfestige, sei das problematisch.Um die Entwicklung aufzubrechen, sieht Chebli eine Bringschuld auf beiden Seiten: "Wir müssen aber damit aufhören, deutsche Identität immer in Abgrenzung zum anderen zu definieren. Wir brauchen eine positive Definition, die alle einschließt."

"Antisemitismus bei Migranten muss konsequenter beKämpft werden"

Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen als gemeinsamer Kampf gegen Diskriminierung könne Bestandteil einer solchen positiv besetzten Identität sein.Der Antisemitismus bei Migranten müsse konsequenter bekämpft werden, sagte Chebli mit Blick auf Demonstrationen in Berlin, bei denen junge Muslime eine Flagge mit einem Davidstern verbrannt hatten. Sie sei sich aber sicher, "dass wir die Mehrheit dieser Jugendlichen erreichen und auch zurückgewinnen können."