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Organspendeausweis und Rettungswagen

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Spahn: Jeder sollte Entscheidung zu Organspende treffen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dazu aufgerufen, dass sich mehr Menschen in Deutschland über eine mögliche Organspende klar werden. Eine Auseinandersetzung mit dieser Frage müsse "für uns alle zur Selbstverständlichkeit werden".

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"Das sind wir den mehr als 10.000 Menschen schuldig, die voller Hoffnung auf ein Organ warten", sagte Spahn der dpa. Jeder solle daher für sich eine Entscheidung treffen und sie auf einem Spendeausweis dokumentieren: "Viele haben das schon getan. Aber das reicht noch nicht." Daher sei weiter Überzeugungsarbeit zu leisten, sagte Spahn mit Blick auf den Tag der Organspende am 2. Juni.

36 Prozent haben einen Spenderausweis

Die generelle Sicht auf Organspenden hat sich neuen Umfragedaten zufolge weiter verbessert. Positive Einstellungen dazu seien mit 84 Prozent nun so hoch wie noch nie, ergab eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Befragt wurden von November bis Februar 4.000 Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren. Einen Organspendeausweis haben demnach inzwischen 36 Prozent, nachdem es 2012 noch 22 Prozent waren. Krankenkassen müssen Versicherte ab 16 Jahren alle zwei Jahre anschreiben und über das Thema informieren.

Probleme in den Kliniken

Hoch ist die Zahl der Organspender aber noch nicht. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) erreichte sie im vergangenen Jahr mit 797 Spendern einen Tiefpunkt. Dies liege aber weniger an einer mangelnden Bereitschaft der Bevölkerung. Eine Ursache sei eine enorme Leistungsverdichtung in den Kliniken. Spahn sagte, die Bundesregierung wolle Transplantationsbeauftragte in den Kliniken stärken und die Vergütung so verbessern, dass sich die Krankenhäuser wirklich um dieses Thema kümmerten.