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Archivbild des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros

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Soros-Stiftung verlässt Ungarn

Die Stiftung des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros verlässt Ungarn und verlegt ihren Sitz nach Berlin. Als Grund nannte sie die "repressive Politik" der ungarischen Regierung.

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Das Büro der Open Society Foundation in Budapest werde komplett geschlossen, teilte Stiftungspräsident Patrick Gaspard in Budapest mit. Die Belegschaft sei über den Umzug nach Berlin informiert.

"Die ungarische Regierung hat unsere Arbeit verleumdet und falsch dargestellt und die Zivilgesellschaft für politische Zwecke unterdrückt. Sie hat dabei eine Taktik eingesetzt, die es in der Geschichte der Europäischen Union noch nicht gab." Wortlaut der Erklärung

Ungarische Organisationen, die sich für Menschenrechte, Kunst und Kultur, Pressefreiheit, Transparenz, Bildung und das Gesundheitswesen einsetzen, würden weiterhin unterstützt. Die Stiftung werde dabei alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Wege beschreiten, um die fundamentalen Rechte zu verteidigen, die durch die Gesetzgebung bedroht seien.

Soros unterstützt mit seinem Geld Bemühungen, liberale Werte und das Streben nach offenen Grenzen in Osteuropa stärker zu verankern. Er gilt als Kritiker von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der schärfer gegen zuwanderungsfreundliche Nichtregierungsorganisationen vorgehen will. Orban hatte Soros wiederholt beschuldigt, über die Stiftung von außen eine "Masseneinwanderung" in die EU zu steuern. Den US-Milliardär bezeichnete er unter anderem als "Staatsfeind".

Hoher Gewinn durch Währungsspekulationen

Der 1930 in Budapest als György Schwartz geborene Milliardär hatte als Investor ein Vermögen erwirtschaftet. Weltweit bekannt wurde er 1992, als er auf die Abwertung des britischen Pfunds spekulierte und damit einen Gewinn von einer Milliarde US-Dollar erzielte. In Frankreich wurde er 2006 letztinstanzlich wegen Insiderhandels verurteilt, weil er beim Handel mit Aktienpaketen der französischen Großbank Société Générale von vertraulichen Informationen profitiert haben soll. In der "Forbes"-Liste der Milliardäre rangierte er 2016 mit 24,9 Milliarden Dollar Vermögen auf dem 23. Platz.