Eigentlich ist der Nördliche Entenwal ganz woanders zu Hause. In tiefen arktischen Gewässern sei er für gewöhnlich anzutreffen, erklärt Walexperte Thierry Jauniaux von der Universität Lüttich.
Doch am Montag strandete nahe der nordfranzösischen Stadt Calais ein Weibchen der Art. "Ich habe in meinen 40 Jahren bei der Arbeit so etwas noch nicht gesehen", erklärte Jacky Karpouzopoulos von der Wildtierschutzorganisation CMNF.
Demnach war das 7,6 Meter lange und 3,5 Tonnen schwere Walweibchen bei seiner Strandung zwar verletzt, aber noch am Leben. Wenige Stunden später, wahrscheinlich während seiner Versuche vom Strand zurück ins Wasser zu kommen, verstarb das Tier.
Experten hatten beschlossen, das Tier am Strand liegen zu lassen
Laut Karpouzopoulos landete der Wal wahrscheinlich am Strand, weil er desorientiert war. Experten hatten sich dagegen entschieden, das Tier zurück ins Wasser zu tragen und stattdessen darauf gehofft, dass die Flut ihm helfen würde, vom Strand fortzukommen.
Walexperte Jauniaux zufolge wurden mehrere Wale derselben Spezies vor kurzem an die Küste Belgiens und der Niederlande angespült. Das Phänomen könnte auf "Umweltverschmutzung, neue Krankheiten oder zunehmenden Schiffsverkehr" zurückzuführen sein, sagte er.
Auch andere Walarten verirren sich
Im Februar war ein 9,5 Meter langer Buckelwal tot an einem nordfranzösischen Strand aufgefunden worden – laut Karpouzopoulos ebenfalls ein "außergewöhnliches Vorkommnis".
In diesem Frühjahr verirrte sich ein Schwertwal in die Seine, konnte aber trotz intensiver Bemühungen nicht gerettet werden. Im Sommer musste ein Weißwal, ebenfalls in der Seine, von seinem Leid erlöst werden, nachdem alle Rettungsversuche fehlgeschlagen waren.
Mit Material von AFP.
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