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Archiv: Japanische Schülerinnen auf Schulausflug

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Schulen in Japan fordern von Kindern schwarze Haare

In Japan sorgt die Diskriminierung von Schülern mit "nicht korrekter" Haarfarbe für Unmut: Eine Schule in Osaka hat eine 18-Jährige gezwungen, sich ihre von Natur aus braunen Haare schwarz zu färben. Anderenfalls dürfe sie nicht zur Schule kommen.

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Die 18-Jährige verklagte daraufhin die Schule. Der laufende Prozess sorge für zunehmenden Wirbel, berichtete die japanische Tageszeitung "Yomiuri Shimbun". Es gebe Vorwürfe, solche Vorschriften zu den Haaren der Kinder sei Mobbing und eine Verletzung der Menschenrechte. Die Schulbehörde befrage nun 138 Schulen in der Region, ob und wie sie solche Haarvorschriften jeweils durchsetzen.

Entgegen dem auch im Westen verbreiteten Klischee, wonach alle Japaner von Natur aus schwarze glatte Haare haben, gibt es auch Japaner, die mit braunen oder gewellten Haaren zur Welt kommen. Dabei handelt sich nicht nur um Kinder aus gemischten Ehen.

Hintergrund für die Erwartung schwarzer Haarfarbe an öffentlichen Schulen ist offenbar, dass es seit den 70er- und 80er-Jahren als Ausdruck aufmüpfigen Benehmens und schlechter Leistungen gilt, wenn sich Kinder die Haare färben. Andererseits ist es in ganz Japan auch unter Erwachsenen längst zur Mode geworden, sich die Haare zu färben. Dennoch gibt es auch Firmen und Sportclubs, die das Färben verbieten.