Das wären gute Nachrichten für Spanien", sagte Puigdemont der Agentur Reuters. Er wäre gerne noch vor der Eröffnungssitzung des Regionalparlaments am 23. Januar wieder in Katalonien. "Ich bin der Präsident der Regionalregierung und ich werde der Präsident bleiben, wenn der spanische Staat die Ergebnisse der Wahl respektiert", ergänzte er. Puigdemont sei bereit, sich jeden Vorschlag von Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy anzuhören, auch wenn kein Angebot für eine Unabhängigkeit der Region enthalten sei.
Puigdemont will Garantien für Straffreiheit
Rajoy bot der künftigen Regionalregierung eine Zusammenarbeit an, ließ aber offen, ob er damit seinen Gegenspieler Puigdemont meinte. Dieser ist vor Ermittlungen der spanischen Justiz ins belgische Exil geflüchtet. Puigdemont zeigte sich bereit zu Verhandlungen mit Rajoy. Allerdings verlangte er Garantien für eine Straffreiheit, sollte er nach Spanien zurückkehren. Ihm droht eine Haftstrafe, da er mit der Erklärung der Unabhängigkeit Kataloniens vergangenen Oktober gegen die spanische Verfassung verstoßen hatte. Rajoy hatte daraufhin die Entmachtung Puigdemonts durchgesetzt.
Tauwetter zeichnet sich ab
Nach der Wahl in Katalonien wollten Rajoy und die Separatisten aufeinander zugehen. Gleichzeitig stellten sowohl Rajoy als auch Puigdemont aber Bedingungen für Verhandlungen. Während der Ministerpräsident eine erneute Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens kategorisch ablehnte, sieht Puigdemont die Separatisten durch ihren Wahlsieg bestätigt. Sie errangen trotz leichter Verluste erneut die absolute Mehrheit und fügten damit Rajoy eine Niederlage zu.