Die Männer hätten die Einrichtung "friedlich verlassen", sagte ein Polizeisprecher. Er dementierte Berichte, dass bei der Räumung Gewalt angewendet worden sei. Australiens Einwanderungsminister Peter Dutton bestätigte der Nachrichtenagentur AAP, dass eine "kleine Anzahl" Migranten festgenommen worden sei.
Bewohner des Lagers berichteten dagegen von gewaltsamen Szenen bei der Stürmung. "Sie zerstören alles", schrieb der iranische Flüchtling und Journalist Behrouz Boochani auf Twitter. "Sie sind sehr aggressiv und stecken all unsere Habseligkeiten in Mülleimer." Boochani gehörte zu den Festgenommenen, wurde aber später wieder freigelassen.
Noch 400 Mann im Ex-Lager
Rund 400 Männer harrten noch ohne Essen, Wasser und Strom in dem Lager aus, nachdem Australien die Einrichtung zum 31. Oktober geschlossen hatte. "Die australischen Steuerzahler haben etwa zehn Millionen australische Dollar (rund 6,4 Mio Euro) für eine neue Unterkunft gezahlt und jetzt möchten wir, dass die Leute umziehen", sagte Einwanderungsminister Dutton im Radio 2GB.
Die australische Regierung lehnt es ab, Flüchtlinge aufzunehmen, die versuchen, auf eigene Faust oder mit Hilfe von Menschenschmugglern per Boot auf den fünften Kontinent zu gelangen. Das Nachbarland Papua-Neuguinea erklärte sich gegen Bezahlung dazu bereit, auf der Insel Manus ein Auffanglager einzurichten.
Das oberste Gericht Papua-Neuguineas erklärte das Lager 2016 für illegal. Auch Papua-Neuguinea will die Flüchtlinge nicht auf Dauer aufnehmen.