In Kalifornien soll ein Serienkiller sechs Menschen getötet haben
Bildrechte: Polizei von Stockton, Kalifornien

Polizei in Kalifornien sucht nach mutmaßlichem Serienkiller

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Polizei in Kalifornien sucht nach mutmaßlichem Serienkiller

Ein mutmaßlicher Serienkiller beunruhigt die Menschen in Kalifornien nahe San Francisco. Seit April 2021 soll er mindestens sechs Personen ermordet haben, eine siebte Person wurde angeschossen und überlebte.

Erst seit wenigen Tagen sind sich die Polizeibehörden in Stockton, gut 130 Kilometer östlich von San Francisco einig: Für die Taten soll ein Serienmörder verantwortlich sein. Ein Indiz ist laut Behörden, wie die Opfer zu Tode kamen: Sie wurden nachts oder kurz vor Sonnenaufgang erschossen und waren stets allein. Vier von ihnen waren obdachlos und lebten in Autos oder Zelten. Bei den meisten der Ermordeten handelt es sich um Latinos.

Erste Tat offenbar im April 2021

Die ersten tödliche Schüsse fielen am 10. April 2021 um 4:15 Uhr morgens in Oakland, nur wenige Kilometer von San Francisco entfernt. Bei dem Opfer handelte es sich um einen 39-jährigen obdachlosen Mann. Auf ihn seien mehrere Schüsse abgegeben worden. Sechs Tage später kam es zum nächsten, allerdings nicht tödlichen Angriff. Eine 46-jährige obdachlose Frau, die in einem Zelt lebte, bemerkte Schritte und ging nach draußen. Der Verdächtige feuerte mehrere Schüsse auf die Frau und verletzte sie. Weil sie auf den Angreifer beherzt zulief und versuchte, sich zu wehren, ließ der Mann schließlich seine Waffe sinken und rannte weg. Der Polizei gegenüber beschrieb die Frau den Angreifer als einen dunkelgekleideten Mann in dunklem Kapuzenpulli und mit schwarzer Covid-Gesichtsmaske.

Weitere Morde - ein Jahr später

Ein Jahr später kam es dann zu fünf weiteren Morden. Diesmal nicht in Oakland, sondern gut 110 Kilometer östlich - in Stockton, einer Stadt mit 311.000 Einwohnern im sogenannten "Central Valley" gelegen. Gut 44 Prozent der Einwohner sind hier Latinos, die meisten arbeiten in der Landwirtschaft.

Die Erschießungen in Stockton trugen sich alle zwischen dem 8. Juli und 27. September zu. Die Tatorte lagen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Dass die Taten in Oakland und Stockton in Zusammenhang stehen, ist durch die Auswertung der Ballistik ans Tageslicht gekommen.

Opfer standen in keiner Verbindung zueinander

Keines der Opfer sei ausgeraubt oder geschlagen worden. Es gebe auch unter den Opfern keinerlei Verbindungen, sagt Polizeisprecher Joe Silva. Sie hätten sich nicht gekannt.

Die Polizei glaubt auch, dass die Morde nichts mit Drogen oder Bandenkriminalität zu tun haben. Polizeisprecher Silva räumt ein, dass man bislang nur wenige Anhaltspunkte habe. Es sei auch vorstellbar, dass mehrere Personen an den Gewalttaten beteiligt gewesen seien.

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Am Montag veröffentlichte die Polizei schließlich Aufnahmen einer Überwachungskamera, die einen dunkel bekleideten Mann zeigen. Im Zusammenhang mit den Taten sucht sie nach einer Person, die auf Videos an mehreren Tatorten zu sehen ist.

Bislang gebe es aber keine Beweise, die sie direkt mit den Schießereien in Verbindung bringen, sagt Stocktons Polizeichef Stanley McFadden.

Die Behörden haben mittlerweile die Belohnung zur Ergreifung des oder der Täter erhöht - auf jetzt 125.000 Dollar.

Mit Material von: KVTUFox2 News San Francisco / San Francisco Chronicle / ap